Demonstrations against the president prompt harsher crackdowns
In: Transition: events and issues in the former Soviet Union and East-Central and Southeastern Europe, Band 2, Heft 15, S. 46-49
ISSN: 1211-0205
Protestdemonstrationen und Streiks haben als Ausdrucksformen politischer Opposition und als Artikulation sozialer Interessen seit Ende der achtziger Jahre Tradition in Weißrußland. Anlässe für die Massendemonstrationen vom März, April und Mai dieses Jahres waren die Ankündigung eines Vertragsabschlusses zwischen Rußland und Weißrußland über die Integration Weißrußlands in die Russische Föderation, der zehnte Jahrestag der Kernkraftwerkkatastrophe von Tschernobyl sowie die Politik von Präsident Lukashenka im allgemeinen. Die harte Reaktion der Staatsgewalt auf diese Proteste sorgte für negative Reaktionen bei den Nachbarstaaten ebenso wie auf internationaler Ebene. Die Serie der Massendemonstrationen der vergangenen Monate zieht die Popularität Lukashenkas, dessen Politik 1995 in einem Referendum eindrucksvoll bestätigt worden war, zunehmend in Zweifel. (BIOst-Wpt)