In: Geschichte für heute: Zeitschrift für historisch-politische Bildung : Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands, Band 17, Heft 2, S. 5-14
In: Geschichte für heute: Zeitschrift für historisch-politische Bildung : Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands, Band 14, Heft 2, S. 65-66
In: Geschichte für heute: Zeitschrift für historisch-politische Bildung : Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands, Band 14, Heft 1, S. 23-40
In: Geschichte für heute: Zeitschrift für historisch-politische Bildung : Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands, Band 11, Heft 4, S. 78-81
In Ergänzung des vom Verfasser und Dieter Dowe herausgegebenen Bandes von Protokollen der Arbeiter- und Handwerkerkongresse zwischen 1848 und 1852 werden Dokumente zur Geschichte der Zigarrenarbeiterbewegung in den Jahren 1848 bis 1851 abgedruckt und erläutert. Bei diesen Dokumenten handelt es sich im einzelnen um die Beschlüsse des Berliner Kongresses der Zigarrenarbeiter Deutschlands vom September 1848, die Rechnung der Zentral-Verwaltungs-Kasse, die "Denkschrift zur Errichtung von Associations-Fabriken" vom September 1849 und um ein Protokoll über die Versammlung der Delegierten des Zigarrenarbeiterverbandes zu den Statuten der Witwen- und Invalidenkasse. Die Materialien bieten nach Ansicht des Verfassers "wichtige Informationen über soziale Selbsthilfebestrebungen" der frühen deutschen Arbeiterbewegung. (WJ)
Die Autorin wirft in ihrem Beitrag einen Blick zurück auf die Geschichte des Internationalen Frauentages, der in Deutschland das erste Mal am 19. März 1911 begangen wurde. Er diente in erster Linie der Agitation für das Frauenwahlrecht im Deutschen Kaiserreich. Während des Ersten Weltkrieges fanden in Deutschland keine Frauentage statt. Die nationalistische Begeisterung und der innenpolitische "Burgfrieden" führten während des Krieges zur Überwindung der Spaltung der Frauenbewegung. Aufgrund der zwiespältigen Haltung der SPD zum Krieg kam es jedoch 1917 zu einer erneuten Teilung. In der Weimarer Republik spiegelte der Frauentag die Spaltung der Arbeiterbewegung wider. Es begannen zwei Traditionslinien - eine kommunistische und eine sozialdemokratische. Von der Kommunistischen Internationale wurde 1921 der 8. März zum festen Termin für den Internationalen Frauentag bestimmt. Themen der Frauentage während der Weimarer Republik waren Fragen der Erwerbstätigkeit, der Entlohnung und des Mutterschutzes. Während des Nationalsozialismus fanden keine Frauentage statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es verschiedene Versuche, die Tradition wiederzubeleben. In den 50er Jahren war der 8. März für die Mehrheit der Westdeutschen als kommunistisch besetzter Tag nicht akzeptabel, in der DDR etablierte sich eine sozialistische Muttertagsvariante. In den den 80er Jahren gelang eine Wiederbelebung, bei der vor allem auf die Traditionen der Zeit vor 1914 und der Friedensforderungen zurückgegriffen wurde. (psz)
Das "gültige Erbe", von dem der Traditionserlaß der Bundeswehr spricht, sieht der Autor sowohl im Vorbildlichen wie im Fatalen in der Geschichte von Militär und Gesellschaft in Preußen und Deutschland. Er analysiert die Haltung des Militärs von der preußischen Reformzeit bis zum Nationalsozialismus. Im Offizierskorps der Reichswehr gab es schon früh eine "Teilidentität" mit der NSDAP, in Antiparlamentarismus und Antisozialismus, in der Einigkeitsideologie und im völkisch-nationalen Vaterlandsverständnis. Entmündigung und Mißbrauch der Wehrmacht wirken als Trauma nach und gehören zugleich zum "gültigen Erbe". Für die Bundeswehr wurden aus den historisch-politischen Erfahrungen und Belastungen die Konsequenzen gezogen, daß die Streitkräfte der parlamentarisch-demokratischen Kontrolle unterstehen und daß sie nie wieder "Staat im Staate" werden dürfen. Von der Truppe wurde das Konzept der Inneren Führung und der Primat der Politik akzeptiert. Der Autor warnt jedoch vor technokratischen Irrwegen in der Bundeswehr und erinnert daran, daß ein Teil der NS-Elite aus fähigen Technokraten bestand. Die Streitkräfte einer Demokratie sollten sich vor wertneutraler Technologie und ausufernder Planungs- und Organisationsgläubigkeit hüten. Zugleich kritisiert der Autor, daß das Konzept der Inneren Führung in der Zeit der sozialliberalen Koalition nicht weiterentwickelt wurde, daß das Prinzip der Wehrpflichtigenarmee durch die Erleichterung der Wehrdienstverweigerung ausgehöhlt wurde und daß an den Bundeswehrhochschulen vor allem Natur- und Ingenieurswissenschaften, kaum aber Gesellschaftswissenschaften gelehrt werden. (KA)
Der Beitrag konstatiert das weitgehende Fehlen einer gesamteuropäischen Europageschichts-Debatte. Der Autor moniert, dass Historiker über Europa in der Regel anhand der Geschichte einer Großregion wie "Osteuropa" oder ihrer eigenen Nation sprechen. Im aktuellen Integrationsprozess fungiert der "Westen" Europas dabei vielfach als normatives Leitbild. Beitrittskriterien der EU werden dazu verwendet, einzelne Geschichtsverläufe in Europa als mehr oder weniger "europäisch" zu bewerten. Der Autor zeigt und resümiert, dass die Unterscheidung zwischen Ost und West in keiner Weise geeignet ist, die Ungleichzeitigkeiten und Widersprüche zwischen den verschiedenen Pfaden der Entwicklung europäischer Gesellschaften zu erklären. Die Ausführungen zeigen, dass "Europa" als politisches Projekt und als emphatische Antwort von Eliten auf die Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs im wesentlichen eine "Kopfgeburt" (Günther Grass) der Kriegs- und Nachkriegsgenerationen geblieben ist. Die kulturtraditionellen und ethnisch-sprachlichen Partikularismen haben sich zumindest dort als stärker erwiesen, wo Mehrheiten bei Wahlen oder Referenden über Integration und Exklusion zu entscheiden haben. (ICA2)
Ein längst überfälliges Buch über die in deutschen Großstädten inzwischen recht verbreiteten schnellen Nah- bzw. Regionalverkehrsbahnen. Nach einem einleitenden historischen Abschnitt werden die gesamten technischen Einrichtungen (Gleisanlagen, Bahnhöfe, Betriebseinrichtungen u.a.) dargestellt. Den Schwerpunkt des Buches aber bilden meist mit Fotos, Übersichten, Netzplänen, Zeittafel ausgestattete Beschreibungen der einzelnen S-Bahnbetriebe (Geschichte, Strecken, Ausstattung, Betrieb usw.); ein abschließendes Kapitel beschreibt die S-Bahn als Teil von Verkehrsverbünden. Der Text ist auch für Nichtfachleute recht gut verständlich. Derzeit ist kein vergleichbarer Titel auf dem Markt. Der Titel schließt eine Lücke innerhalb der Eisenbahnliteratur und gehört in jeden guten Bestand an Bahnliteratur. (2) (Leo Prawitt)