Politikmarken als Herausforderung an die interdisziplinäre Forschung
In: Marken in der Politik, S. 1-43
254 Ergebnisse
Sortierung:
In: Marken in der Politik, S. 1-43
In: Einheit der Wissenschaften: internationales Kolloquium der Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Bonn, 25.-27. Juni 1990, S. 127-144
Die vorgelegten Bemerkungen des Autors zum Problem der Interdisziplinarität basieren auf der Grundlage eigener Erfahrungen mit interdisziplinärem Arbeiten. Von zwei Arbeitsfeldern her werden Probleme der Interdisziplinarität angesprochen: zum einen ausgehend von Erfahrungen im Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung; zum anderen handelt es sich um Arbeitserfahrungen des Autors im Fach der Geschichtswissenschaft, insbesondere mit der "Historischen Sozialwissenschaft". Vor diesem Hintergrund werden Überlegungen zu vier Punkten vorgelegt: (1) zum Begriff der Interdisziplinarität; (2) zu den Konstellationen, in denen sich die Forderung nach Interdisziplinarität bemerkbar machte; (3) zu den Erträgen, Vorteilen und Früchten interdisziplinärer Arbeit; (4) zu einigen Schwierigkeiten interdisziplinären Arbeitens und den Möglichkeiten, ihnen abzuhelfen. "Interdisziplinarität abstrahiert nicht von disziplinärer Kompetenz, sondern setzt sie voraus. Nur durch eine gute Ausbildung in einer oder zwei Disziplinen lernt man das Handwerk, das Wissen, die Solidität, die man braucht, um interdisziplinär verläßlich arbeiten zu können." (ICD)
In: Inszenierte Politik in den Bundestagswahlkämpfen 2005 und 2009
In: Soziale Gerontologie und Sozialpolitik für ältere Menschen: Gedenkschrift für Margret Dieck, S. 29-38
"In seinem ersten Beitrag wendet sich Gerhard Naegele aus der Perspektive des Sozialpolitikwissenschaftlers der Frage zu, wie die allseits gebräuchliche Forderung nach Interdisziplinarität in der sozialgerontologischen Forschung in Deutschland auch tatsächlich umzusetzen sei. Ausgangspunkt seiner Betrachtungen sind dabei Forschungen zu sozialer Ungleichheit im Alter, wobei die Existenz von sozialer Ungleichheit im Alter und die Notwendigkeit, diese zu überwinden oder ahzubauen, Grundüberzeugungen waren, die zeitlebens das wissenschaftliche Wirken von Margret Dieck geprägt haben (Dieck 1991; Dieck, Naegele 1992). Ausgehend von einer Begriffsbestimmung von Sozialer Ungleichheit (Dieck 1991: 26f.) wird gefragt, welche faktische Bedeutung das Thema soziale Ungleichheit im Alter in den Forschungsarbeiten der großen gerontologischen Teildisziplinen gespielt hat. Im Anschluß daran werden Perspektiven für eine künftig verbesserte interdisziplinäre Zusammenarbeit in der bundesdeutschen Sozialen Gerontologie konturiert, die Naegele jedoch an bestimmte Voraussetzungen knüpft, wie etwa Aufgabe 'hegemonialer' Ansprüche einer bestimmten gerontologischen Teildisziplin oder die auf 'Gleichberechtigung beruhende Zurkenntnisnahme und Anerkennung der Leistungsmöglichkeiten und Wissensbestände der jeweiligen anderen Disziplinen einschließlich deren theoretischer Verortungen'." (Textauszug)
In: Soziale Gerontologie und Sozialpolitik für ältere Menschen, S. 29-38
In: Jahrbuch der historischen Forschung in der Bundesrepublik Deutschland - 1975, S. 87-88
In: Wohnsiedlungen im Umbruch, S. 338-345
Die Verfasserin formuliert Erfahrungen zum Forschungsprozess, die sich in der Untersuchung von Zeilensiedlungen aus der unmittelbaren Nachkriegszeit ergeben haben. Es ist primär an Forscher gerichtet, die Schlüsse für die Konzeption der eigenen Untersuchung ziehen wollen. Das Management inter- und transdisziplinärer Forschungsprozesse, so wird deutlich, unterliegt anderen Anforderungen als die disziplinäre Forschung. Da kein etablierter Methodenkanon für inter- und transdisziplinäre Forschung vorliegt, werden Anforderungen an Forschende und Gestaltungsprinzipien der Kooperation von Forschung und Praxis formuliert. Die methodische Orientierung sollte durch die Grounded Theory bestimmt sein, die als gegenstandsverankerte Theorie einen Kompromiss ermöglicht, um Transdisziplinarität und Theoriebildung zu vereinbaren. (ICE2)
In: Der große Aufbruch: Studien zur Amerikaauswanderung, S. 9-18
Moltmann konstatiert, daß das "Phänomen 'Menschen unterwegs'", also die horizontalen Mobilitätsvorgänge, ein äußerst komplexer Gegenstand ist. Daher reicht es nicht, diesen nur aus einer wissenschaftlichen Perspektive zu untersuchen, er könne vielmehr nur auf interdisziplinärer Grundlage angemessen erforscht werden. Im ersten Teil stellt Moltmann eine historische Betrachtung der Migrationsforschung an. Dann verdeutlicht er anhand von zwei Beispielen aus der Literatur- und aus der Kunstgeschichte, daß nicht nur der Historiograph, der Demograph oder der Sozialwissenschaftler in der Migrationsforschung gefordert sind. Der Literaturhistoriker finde in der zeitgenössischen Literatur ausreichend Material für eine Analyse der Situation, der Motivationen und der Mentalitäten der Auswanderer im 19. Jahrhundert. Es sei in diesem Fall notwendig zu berücksichtigen, daß die Darstellung in der Literatur eher typisierend sei und diese Literaturgattung eine andere Qualität als z. B. authentische Auswandererbriefe habe. Ähnliches Material biete sich auch dem Kunsthistoriker. Entsprechend den unterschiedlichen Disziplinen seien auch die Methoden, die in der Migrationsforschung eingesetzt werden, sehr vielfältig. (LZ)
In: Familienbilder: interdisziplinäre Sondierungen, S. 237-250
Das interdisziplinäre Forschungskolloquium, dessen Beiträge im vorliegenden Band dokumentiert sind, wurde als Bestandteil der Projektarbeit des Forschungsschwerpunktes Familienforschung an der Universität Bamberg konzipiert. Es war u.a. mit der Zielsetzung verbunden, Anregungspotenziale zu eruieren, die aus einer Erweiterung des familienwissenschaftlichen Spektrums um geistes- bzw. kulturwissenschaftliche Perspektiven erwachsen können. Die Autorin zeichnet in einer skizzenhaften Auswertung der Beiträge und Debatten einige Perspektiven nach, die sich aus der Kombination unterschiedlicher wissenschaftlicher Zugänge in und zwischen den verschiedenen Fachdiskursen erschließen. Vier Ebenen der Frage nach Familienbildern bzw. Familienleitbildern werden dabei unterschieden: Auf einer ersten Ebene werden Familienbilder hinsichtlich ihrer materialen Gehalte beschrieben. Zur Beschreibung gehört auch die Darstellung von Veränderungen im historischen Prozess. Auf einer zweiten Ebene werden hermeneutische Klärungen zum Verhältnis von gelebtem (Familien-) Leben und seinen Deutungen angestrebt. Einer dritten Ebene ist die Analyse gesellschaftlicher Diskurse über Familienbilder zuzuordnen, während auf einer vierten Ebene Überlegungen angestellt werden, die eine Metareflexion des Forschungsprozesses befördern. (ICI2)
In: Europa-Studien: eine Einführung, S. 435-451
Der methodologische Eurozentrismus der Europastudien stellt unter den Bedingungen einer verstärkten Globalisierung nach Ansicht des Autors ein prinzipielles Problem dar, da eine rein europäische Binnenorientierung wesentliche externe Bedingungen und Einflüsse der europäischen Integration und Identitätsbildung ausblendet. Die Europastudien in Forschung und Lehre sollten deshalb durch eine Einbeziehung von transzivilisatorischen Vergleichen, interzivilisatorischen Beziehungsrelationen und globalen Bedingungskontexten ergänzt werden. Eine Überwindung des Eurozentrismus kann vor allem durch das neu entwickelte Forschungsprogramm der multiplen Modernitäten erreicht werden, das der Autor in seinem Beitrag näher vorstellt. Er erläutert zunächst die Interpretation Europas als einer historisch konstruierten und sich rekonstruierenden Form multipler Modernität, um im Anschluss daran die methodologischen Konsequenzen dieses Konzepts für die Analyse des europäischen Integrationsprozesses aufzuzeigen. Sein Kernpostulat lautet, dass sich die multiple europäische Modernität in einem dynamischen Interaktionsprozess zwischen dem strukturellen und kulturellen Pluralismus der europäischen Zivilisation einerseits und dem europäischen Integrationsprozess andererseits entwickelt. (ICI2)
In: (Un)wirtschaftliche Haushaltsführung, S. 17-32
In: Theoretische Ansätze und Konzepte in der Forschung über soziale Bewegungen in der Geschichtswissenschaft, S. 61-88
In: Nachhaltigkeit und globaler Wandel: integrative Forschung zwischen Normativität und Unsicherheit, S. 257-276
Im vorliegenden Beitrag wird der Frage nachgegangen, wie Risiken der Fehleinschätzung bei Relevanzentscheidungen in interdisziplinären Forschungsprojekten klassifiziert werden können und welche Wege es zu ihrer Vermeidung oder Bewältigung gibt. Es werden die Herausforderungen an die Qualitätsbeurteilung integrativer Forschung beschrieben, Probleme der Vollständigkeitsansprüche diskutiert und Wege für einen rationalen Umgang mit Relevanzkriterien aufgezeigt. Der Autor knüpft an Diskussionen im Rahmen der "post-normal science" und der "problemorientierten Forschung" an und entwickelt folgende Thesen: (1) Die Qualitätseigenschaften integrativer Forschung hängen maßgeblich von Relevanzentscheidungen ab, die vor Beginn oder im Laufe der Forschungsarbeit getroffen werden. (2) Relevanzentscheidungen werden relativ zu den Relevanzkriterien und zu einem Wissensbestand vorgenommen; sie verbinden deskriptive und normative Elemente und führen dadurch zu spezifischen Risiken. (3) Über die Qualitätsmerkmale integrativ erzeugten Wissens wird zu einem wesentlichen Teil bereits am Anfang eines entsprechenden Forschungsprojektes entschieden. (ICI2)
In: Ökonomik und Sozialwissenschaft: Ansichten eines in Bewegung geratenen Verhältnisses, S. 155-176
Der Autor analysiert die Karriere des Sozialkapitalkonzepts in den vergangenen zehn Jahren. Er verdeutlicht, dass die diese Karriere begleitende Ausdifferenzierung des Begriffs ein wesentlicher Bestandteil einer interdisziplinären Debatte sein muss, da jede der beteiligten Disziplinen unweigerlich die eigene Diskursgeschichte und die eigenen Forschungspraktiken mit in eine solche Debatte bringt. Vor diesem Hintergrund wird dafür plädiert, Versuche zur Begriffsklärung zwar nicht aufzugeben, sie aber im Bewusstsein zu unternehmen, dass eine interdisziplinäre Debatte nur dann fruchtbar bleiben kann, wenn man erkennt, dass ihre zentralen Konzepte wesentlich umstritten sind. Mit der Betonung von Diskursen und Praktiken bezieht der Autor mit der Sozioökonomie und der Neuen Wirtschaftssoziologie Ansätze ein, die sich explizit als Kritik orthodoxer Wirtschaftswissenschaft verstehen. Die Ausführungen werden in zwei Thesen zusammengefasst: (1) "Sozialkapital" ist ein im Kern interdisziplinäres Konzept, das ohne interdisziplinäre Debatte nicht voll entfaltet werden kann. (2) Man wird auf absehbare Zeit mit konkurrierenden Verwendungen des Begriffs "Sozialkapital" leben müssen, falls der Begriff wie bisher als Kristallisationspunkt einer interdisziplinären Debatte erfolgreich sein soll. (ICA2)
In: Die Herausbildung normativer Ordnungen: interdisziplinäre Perspektiven, S. 11-30
Im Unterschied zu funktionalistischen Erklärungsversuchen, die sich auf normexterne Faktoren beziehen, geht es den Wissenschaftlern des Frankfurter Clusters um die internen Perspektiven, Prozesse, Prozeduren und Auseinandersetzungen bei der Herausbildung von Ordnungen des Handelns und Denkens, insbesondere um die Wertungen, die institutionellen Ordnungen zugrunde liegen. Auch wenn die an dem Exzellenzcluster beteiligten Wissenschaftler aus so unterschiedlichen Gebieten wie der Philosophie, den Geschichtswissenschaften, der Politik- und der Rechtswissenschaft wie auch der Ethnologie, der Ökonomie, der Theologie und der Soziologie eine Pluralität wissenschaftlicher Perspektiven und Methoden für sich beanspruchen, die sich nicht auf ein Paradigma festlegen lassen, finden sie doch in der Betonung des internen, normativen Standpunkts ihre gemeinsame Grundlage. Von dieser Basis aus untersuchen sie mit ihren jeweils eigenen Mitteln die Herausbildung normativer Ordnungen. So wird die Genese von Normen in historischen Konstellationen ebenso untersucht wie die Veränderung normativer Ordnungen auf dem Gebiet der Biotechnologie oder im Raum internationaler Sicherheitspolitik. Damit schließt der Cluster auf innovative Weise an die Frankfurter Tradition der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung an, um sich den wissenschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu stellen. (ICI2)