Experimentierfeld Ostmitteleuropa?: Deutsche Unternehmen in Polen und der Tschechischen Republik
In: Forschung Gesellschaft
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In: Forschung Gesellschaft
In: Forschung Soziologie 27
Gegenstand der Studie ist die zwischen- und überbetriebliche Unternehmenskooperation in den neuen Bundesländern. Geprägt wird diese Kooperation durch die besonderen Umstände der Transformation zur Marktwirtschaft und die Akteure, die über Wahl bzw. Nicht-Wahl kooperativer Strategien entscheiden. Die wirtschaftssoziologische Studie untersucht sowohl zwischen- als auch überbetrieblich, welche Kooperationsformen sich warum etablieren konnten. Die Autorin befaßt sich im Einzelnen mit branchenspezifischen Kooperationsbemühungen in der Textil-, Maschinenbau- und chemischen Industrie in Sachsen (1990-1997). Eine wichtige Rolle spielen dabei strategische Akteure, die auch externe Berater oder Moderatoren sein können. Das Buch zeigt z.B., welche Strukturen die Zusammenarbeit im Bereich Aus- und Weiterbildung ausgebildet hat und wie Wirtschaftsverbände agieren. Ergebnis der Untersuchung ist, daß in den neuen Bundesländern die Unternehmenskooperation prinzipiell weder Blockaden noch besondere Förderungen aufweist. Berücksichtigt werden muß aber der Einfluß des "staatssozialistischen Erbes" und damit ältere regionale Muster, die Akteure, Handlungsoptionen und Identitäten prägen
In: Osteuropa, Band 68, Heft 6, S. 67-81
ISSN: 0030-6428
World Affairs Online
In: Russland-Analysen, Heft 330, S. 2-7
ISSN: 1613-3390
World Affairs Online
In der gegenwärtigen Auseinandersetzung um die globale Ordnung gewinnt ein neuer aktivischer Konservatismus an Konturen, zu dem russische konzeptive Ideologen einen relevanten Beitrag leisten. Er formuliert die Kritik am Neoliberalismus als Souveränitätsverlust und als Scheitern einer postmodernen "New Left", der die abstrakte Freiheit und Gleichheit der Individuen wichtiger als soziale Fragen und Mehrheitsinteressen sind. Das konservative Schlüsselkonzept der Tradition wird eine imaginierte klassische Moderne, zu der man zwar nicht einfach zurückkehren kann, die aber als Maßstab der Kritik dient. Russland und Europa fungieren dabei metaphorisch gesprochen als zwei Spiegel. Während den russischen Konservativen ihr Bild von Europa und dem "Westen" (einmal mehr) zum Entwurf einer russischen Alternative dient, bildet umgekehrt das Russlandbild der europäischen Rechten einen wesentlichen Bestandteil ihres Gegenentwurfes eines Europas ohne Europäische Union.
BASE
In: Russland-Analysen, Heft 330, S. 2-7
Dieser Artikel analysiert den neuen russischen Konservatismus als eine Gegenbewegung zu Sozialismus und Liberalismus im Sinne von Karl Mannheim und Michael Freeden. Man darf diesen neuen Konservatismus nicht mit einem wie auch immer definierten »Putinismus« gleichsetzen, auch wenn die Akteure das Ziel verfolgen, eine konservative Staatsideologie zu etablieren. Der Artikel skizziert den Aufschwung des neuen russischen Konservatismus zwischen 2003 und 2007 und zeigt anhand einflussreicher Texte und »Manifeste« die Verknüpfung von Modernisierung und Geopolitik als eines seiner Grundthemen. Mit dem Beginn von Wladimir Putins dritter Amtszeit als Präsident der Russischen Föderation gruppiert sich der konservative Diskurs neu und führt zu einer zunehmenden Ideologisierung der russischen Gesellschaft von oben.
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 44, Heft 1, S. 36-64
ISSN: 1861-8588
In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 35, Heft 2, S. 197-217
ISSN: 2366-6846
"Die gegenwärtige Debatte um die Varianten des Kapitalismus in Mittel- und Osteuropa sind durch zwei unterschiedliche Theoriestränge gekennzeichnet, die beide eine Integration der Region in übergreifende Diskurse und ein Ende der bisherigen Transformationsforschung markieren. Zum einen wird seit einiger Zeit versucht, den Varieties-of-Capitalism-Ansatz (VoC) zu übertragen; zum anderen erfährt die Dependenz- und Weltsystem-Theorie eine Renaissance, die sich kritisch von VoC absetzt. Dennoch lassen sich die Stärken und Schwächen beider Theoriestränge als komplementär begreifen. In dieser Debatte spielt Ostdeutschland keine Rolle mehr, da sie sich auf nationalstaatliche Entitäten bezieht. Im abschließenden Teil des Beitrages wird der Versuch unternommen zu zeigen, dass sich, obgleich Ostdeutschland keine volkswirtschaftliche Einheit mehr ist, ein Blick auf die neuen Bundesländer lohnt. Deren Integration in die Weltwirtschaft kann als ein extremer Fall der 'dependent market economy' gedeutet werden, und sie führen zugleich die Dimension der Region in die Debatte ein." (Autorenreferat)
In: Die Gesellschaft der Unternehmen - die Unternehmen der Gesellschaft: gesellschaftstheoretische Zugänge zum Wirtschaftsgeschehen, S. 144-162
Die Autorin zeigt in ihrem Beitrag, dass sich unter dem Label der "Corporate Social Responsibility" (CSR) bestimmte organisationale und institutionelle Innovationen herauskristallisieren und Verbreitung finden, die trotz zunehmender Kanonisierung und Standardisierung auf eine Moralisierung der Unternehmen angewiesen bleiben. Sie diskutiert zunächst die Forschungsansätze, die zur Erhellung des Phänomens CSR und des Zusammenspiels von institutioneller und moralischer Einbettung in diesem Kontext beitragen. Sie beschreibt ferner die unterschiedlichen Phasen der Etablierung von CSR, wobei deutlich wird, dass die Genese eines "organisationalen Feldes" für CSR, die in diesem Bereich generierten organisationalen und institutionellen Innovationen sowie deren Verbreitung nicht zeitlich voneinander zu trennen sind. Der aus dem Neo-Institutionalismus entlehnte Feldbegriff hat nach Meinung der Autorin den Vorteil, jenseits nationaler Institutionen oder sektoraler Strukturen zu forschen und daher auch themenspezifische Beziehungen wechselseitiger Wahrnehmung und Einflussnahme zu erfassen. Die Autorin setzt sich vor diesem Hintergrund mit verschiedenen Erklärungsansätzen des Phänomens CSR kritisch auseinander, wozu kapitalismus- und globalisierungstheoretische, normative, ökonomische und organisationssoziologische Ansätze zählen. Sie zieht abschließend einige Schlussfolgerungen für das Konzept der sozialen Einbettung. (ICI2)
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 59, Heft 8, S. 440-445
ISSN: 0342-300X
World Affairs Online
In: German politics and society, Band 18, Heft 3, S. 94-118
ISSN: 1558-5441
Research on the enterprise transformation in East Germany after unification has focused mostly on the role of the Treuhandanstalt as the central actor in this process who widely determined its outcomes. David Stark and László Bruszt (1998) even suggest that this top-down model of transformation was rooted in the special institutional past of East German state socialism. They argue that the "Weberian home-land" was characterized by weak social networks among firms in comparison, for example, with firms in Hungary or Czechoslovakia, while the planning system and the industrial organization were extraordinarily centralized and hierarchical. Hence, social networks could easily be destroyed after German unification by market shock and by breaking up large enterprises into manageable pieces by the Treuhandanstalt. Moreover, the former, intact centralized planning system could easily be replaced by another centralized and cohesive administrative apparatus, now backed by the strong West German state.
In: German politics and society, Band 18, Heft 3, S. 94-118
ISSN: 1045-0300, 0882-7079
In: Einheit und Differenz: die Transformation Ostdeutschlands in vergleichender Perspektive, S. 100-113
Die radikale Auflösung der ostdeutschen Kombinate und ihrer bisherigen interorganisatorischen Beziehungen - so die erste These des Beitrags - war nicht allein vom Zerlegungsprogramm der Treuhandanstalt diktiert, also nicht allein durch gezielte Politik. Es läßt sich auch eine deutliche Autonomisierung "von unten" beobachten, als aktives Handeln und Bestreben endogener Akteure (des Managements und oft auch der Betriebsräte). Auflösungs- und Autonomieanreize "von unten" - so die zweite These - sind jedoch auch für Mitteleuropa typisch. Autonomiebestrebungen untergeordneter Einheiten sind damit ein generelles Moment des Umbaus der industriellen Organisation von der Plan- zur Marktwirtschaft. Insofern weist der ostdeutsche Fall - so die abschließende Schlußfolgerung des Beitrags - mehr Gemeinsamkeiten mit seinen mitteleuropäischen Nachbarn auf, als die Rede vom deutschen "Sonderfall" vermuten läßt. (pre)
In: Industrielle Beziehungen: Institutionalisierung und Praxis unter Krisenbedingungen, S. 135-158
In dem Beitrag geht es um Dezentralisierungsprozesse im ostdeutschen System der industriellen Beziehungen. Es wird gezeigt, daß die regionale Handlungsebene der Arbeitgeberverbände in Ostdeutschland eine wichtige Untersuchungsdimension des Dezentralisierungsprozesses der industriellen Beziehungen ist, die sich von der sektoralen Ebene der jeweiligen Branche unterscheidet. Dann wird die These belegt, daß die sinkende tarifpolitische Steuerungsfähigkeit in den Industriebranchen mit einer Aktivierung der regionalen Handlungsebene einhergeht. Sie erfährt einerseits für die Mitgliederbindung einen strategischen Bedeutungszuwachs. Andererseits kommt es bei bestehenden regionalen Verbandsstrukturen zu einem stärkeren Agieren entlang spezifischer regionaler Handlungslogiken, was das deutsche System der industriellen Beziehungen nachhaltig verändern kann. Die Verbandsentwicklung in Ostdeutschland wird aus dieser Perspektive weniger als transformationsbedingter Ausnahmefall, sondern als Zuspitzung von Trends und Strategien gesehen, die übergreifende Bedeutung haben. (ICA)