Ästhetik der Unabgeschlossenheit: das Subjekt des lebenslangen Lernens
In: Pädagogik
47 Ergebnisse
Sortierung:
In: Pädagogik
Der Programmatik des lebenslangen Lernens ist ein Subjektverständnis eingeschrieben, welches das Denken an aufklärerische Wurzeln zurückführt - und zwar im Sinne einer durch Menschen verantworteten und allein auf menschliche Vernunft begründeten Selbststeuerung. Der Autor zeigt: Dieser andauernde Auftrag gewollter Unabgeschlossenheit an jeden Einzelnen kann als Daseinsmetaphorik gelesen werden - mit dem Ziel anhaltender Verwirklichung geschichtlicher Vernunft.
In: Austria: Forschung und Wissenschaft - Erziehungswissenschaft 9
Rezension von Klenk, Johannes (2013): Nationale Qualifikationsrahmen in dualen Berufsbildungssystemen. Akteure, Interessen und politischer Prozess in Dänemark, Österreich und Deutschland. Bielefeld: W. Bertelsmann. Dass auch junge und unabgeschlossene politische Prozesse einer wissenschaftlichen fundierten Analyse unterzogen werden können, ja diese dazu auch einen eigenen Beitrag leisten kann, zeigt Johannes Klenk anhand seiner auf drei Länderfällen beruhenden Arbeit zu den nationalen Entwicklungsprozessen rund um Qualifikationsrahmen und die Strömungen, die diese prägen. (DIPF/Orig.)
BASE
Lebenslanges Lernen scheint eine politische Programmatik zu sein, die anhaltende Anpassungsleistungen von Individuen in einem sich zunehmend beschleunigenden technologischen und sozialen Wandel zum einen fordert und zum anderen hierfür Instrumente der Unterstützung anbieten will. Im vorliegenden Beitrag lässt sich zeigen, dass hinsichtlich der demokratiepolitischen Potenziale das LLL-Konzept über einen entwicklungsorientierten Bildungsbegriff hinausreicht. Lernen wird zur individuellen und kollektiven menschlichen Erfahrung, ist Modus eines zivilisatorischen Konzeptes. (DIPF/Orig.) ; Lifelong learning seems to be a political programme that on the one hand demands ongoing adaptation by individuals in the face of increasingly accelerating technological and social transformation and on the other hand wants to offer tools to support this process. This article demonstrates that the lifelong learning concept is more than a developmentoriented educational concept in terms of the potential for democratic action. Learning becomes an individual and collective human experience; it is the mode for a civilizing concept. (DIPF/Orig.)
BASE
Ist der – quantitativ gesehen – relative Stillstand der "traditionellen" Erwachsenenbildung im Vergleich zum Hype der Diskussion um Erwachsenenbildung und Weiterbildung allein durch die Komplexität des Feldes, durch widerstrebende Interessen der AkteurInnen, durch die immer wieder angemahnte chronische Unterfinanzierung bedingt? Oder stellt sich nicht gerade die fehlende Professionalisierungsstrategie dieses Sektors als Hindernis heraus? Die Konstitution von Professionalität als souveränes und selbst verantwortetes Verständnis einer Profession ist kein ausschließlich disziplinär begründbarer Prozess, sondern folgt zum überwiegenden Teil politischen Logiken. Hier liegt die Herausforderung vorrangig in einer souveränen Ausgestaltung des eigenen Sektors, der für die österreichische Erwachsenenbildung noch zu leisten ist. (DIPF/Orig.)
BASE
Wenn es um die Herangehensweise an die Frage der Ermittlung, Bewertung und Anerkennung nicht formaler Kompetenzen geht, so verhält sich Österreich eher zögerlich. Sowohl die bildungspolitische Diskussion als auch die Bildungspraxis sind in diesem Land stark auf Zertifizierung ausgerichtet. Als Ansätze der Zertifizierung nicht formal erworbener Kenntnisse stellt der Autor die "Ausnahmsweise Zulassung zur Lehrabschlussprüfung" (aLAP) und die Berufsreifeprüfung (BRP) dar. Dass es aber auch projektbezogene Ansätze für "weiche" Formen der Sichtbarmachung nicht formal bzw. informell erworbener Kenntnisse gibt, wird mit drei aktuellen Beispielen verdeutlicht: Projekt "Kompetenzerwerb im Freiwilligen Engagement", Vocational Qualification Transfer-System (VQTS), Elemente des Tarifvertrags "Forschungs-KV". (DIPF/Kie.)
BASE
In: SWS-Rundschau, Band 41, Heft 3, S. 359-371
'Bildungsinhalte werden insbesondere in der beruflichen oder berufsbezogenen Bildung immer noch weitgehend unter dem Primat einer instruierenden Vermittlung betrachtet. Es wird von einem mehr oder weniger komplexen Sender-Empfänger-Prinzip ausgegangen. In den letzten Jahren ist es zu pädagogischen und kommunikationstheoretischen Innovationen gekommen. Diese greifen zunehmend auf Paradigmen zurück, die auf kybernetischen bzw. systemtheoretischen Diskursen beruhen. Dieser Beitrag konzentriert sich noch weiter eingegrenzt auf zwei Konzepte, deren Strukturierungselement das Prinzip der Selbstorganisation bzw. Selbstreferenz ist. Aufbauend auf den Arbeiten von John R. Searle und Humberto R. Maturana und einem Vergleich ihrer Konzeptionen werden handlungsorientierte Vorschläge für die Gestaltung von Bildungsangeboten im Zusammenhang mit lebensbegleitender Bildung abgeleitet und analysiert.' (Autorenreferat)
In: Science Studies
Berufsbildungsforschung ist stark von Fragen der Praxis und der Politik geprägt. Hinter den tagesaktuellen Themen - etwa des nationalen Qualifikationsrahmens, des Ausbildungsplatzangebots, der Evaluationsforschung etc. - stehen aber in der Regel grundlegendere Fragestellungen, denen in der zumeist auftragsbezogenen Forschungsarbeit wenig Raum gegeben wird. Die Beiträge dieses Bandes geben Einblick in aktuelle Wissensbestände sowie alte und neue Fragen eines Forschungsfeldes, das vor rund 40 Jahren mit dem Anspruch etabliert wurde, ein zukunftsträchtiges gesellschaftliches Handlungsfeld wissenschaftlich zu erschließen.
In: WISO: Wirtschafts- und sozialpolitische Zeitschrift, Band 28, Heft 1, S. 139-154
ISSN: 1012-3059
"Die Ergebnisse einer Repräsentativerhebung bei Eltern von Schulkindern zu Bildungswegentscheidungen zeigen deutlich unterschiedliche Konzentrationen von Elternhaushalten hinsichtlich soziodemografischer Merkmale. Die markante Verschiebung zugunsten eines höheren sozialen Status in der AHS-Unterstufe im Vergleich zur Hauptschule an der ersten Schnittstelle kann in späterer Folge an den weiteren Schnittstellen von den alternativen Bildungswegen nicht mehr kompensiert werden - am ehesten gelingt das in den berufsbildenden höheren Schulformen für den Bereich der mittleren Sozialschicht. Umgekehrt kommt es bei den weiterführenden Bildungsgängen, die zu mittleren Qualifikationen führen, zu einer Konzentration von Haushalten mit vergleichsweise niedrigen finanziellen und bildungsmäßigen Ressourcen. Insofern lässt sich das Bildungswahlverhalten eindeutig als ungleich beschreiben und vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Ressourcen, die den Schülerinnen zur Verfügung stehend, ist nicht von struktureller Chancengleichheit im österreichischen Bildungssystem auszugehen." (Autorenreferat)
In: SWS-Rundschau, Band 42, Heft 4, S. 489-501
'Der vorliegende Beitrag beschreibt zunächst die Entwicklung der geschlechtsspezifischen Bildungsbeteiligung (Anteile von Mädchen und Burschen) in der oberen Sekundarstufe (Schwerpunkt Berufsbildung) in Wien in Relation zur Entwicklung im gesamten Bundesgebiet, wobei Feinanalysen für unterschiedliche Fachrichtungen der einzelnen Bildungswege für den Zeitraum 1970/71 bis 2000/01 dargestellt werden. Weiters wird anhand einer Erhebung zu Ausbildungswünschen und Berufsorientierung Wiener Jugendlicher das Meinungsbild der Betroffenen präsentiert. Der Artikel versucht, die berufliche Orientierung, das Nachfrageverhalten der Jugendlichen hinsichtlich bestimmter Ausbildungen und Berufe sowie die geschlechtsspezifische Bildungsbeteiligung zueinander in Beziehung zu setzen.' (Autorenreferat)
Dem Anspruch der Öffnung der Hochschulen für beruflich Qualifizierte steht bislang im deutschsprachigen Raum eine geringe Nachfrage entsprechender Studierender gegenüber. Als mit ein Grund dafür wird im vorliegenden Beitrag die gesellschaftlich vorherrschende Überzeugung der Höherwertigkeit schulisch erworbener gegenüber beruflich erworbener Bildung geortet. Dieser Befund hat, so die These, nachweisbare Auswirkungen auf den historisch gewachsenen Zuschnitt von Hochschulzugangsformen und Bildungsinstitutionen. Der Autor und die Autorin beleuchten die historische Entwicklung alternativer, berufsbezogener Hochschulzugangswege in Deutschland und Österreich. Ein Schwerpunkt wird dabei auf rechtliche und praktische Zugangsbeschränkungen bzw. -erschwernisse gelegt. (DIPF/Orig.) ; In German-speaking countries, little use has been made of the right of access to universities for adults with vocational qualifications by these kinds of students. This article sees one reason for this in the idea prevalent in society that education acquired at school or at university is of higher value than vocational education. According to the thesis, this has had a measurable impact on the kind of forms of access to a university education and educational institutions that has evolved over time. The authors illuminate the historical development of alternative, vocation-related paths to a university education in Germany and Austria. Emphasis is placed on the legal and practical limitations to and difficulties with access. (DIPF/Orig.)
BASE
Drawing on a strongly grassroots and expertise-supported development in the field of adult basic education in Austria, this paper traces the current shift to politically motivated interventions. The article is based on a methodologically triangulated case study based on interviews (part 1), review of theory (part 2), and document analysis (part 3). It unveils a unique spirit of empowerment and emancipation in Austrian adult basic education. This spirit currently seems to be at risk. The authors identified five signposts of a changing landscape showing a strong tendency towards impact orientation in terms of employability and upskilling: (1) Standardisation and one of its unintended consequences (2) Technocracy over expertise (3) Narrowing the curriculum (4) Teaching supersedes facilitating (5) Research and development – disliked. In order to preserve the tradition within the framework of adult basic education, the authors emphasise the importance of raising informed and critical voices. (DIPF/Orig.)
BASE
In: Berufsbildung, eine Renaissance? Motor für Innovation, Beschäftigung, Teilhabe, Aufstieg, Wohlstand, ..., S. 201-213
Die Frage, warum Betriebe sich an der Ausbildung von Jugendlichen beteiligen, wird wesentlich durch bildungsökonomische Forschungsansätze untersucht, nämlich hinsichtlich des betrieblichen Investitions- oder Produktionsinteresses. In Deutschland und der Schweiz gehören wiederkehrende Kosten-Nutzen-Erhebungen zum festen Bestandteil der Berufsbildungsforschung. Anhand einer aktuellen Erhebung aus Österreich werden für die deutschsprachigen Länder erstmals das Verhältnis der Bruttokosten, Wert der produktiven Leistungen und Nettokosten, die Ertragsstruktur nach Tätigkeiten und Entwicklung des Leistungsgrades sowie Übernahmequote nach der Ausbildung vergleichend untersucht.