Verteilungspolitik - Mittel zur Beeinflussung der Wirtschaftsstruktur?
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 39, Heft 3, S. 177-185
ISSN: 0342-300X
"Verteilungspolitik ist weder 'funktionslos' noch kann sie unabhängig von anderen Elementen der Wirtschafts- und Sozialpolitik mit Erfolg agieren. Die Verteilungspolitik wird in dem Beitrag in den Zusammenhang mit dem gewerkschaftlichen Konzept des qualitativen Wachstums gestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, inwiefern Verteilungspolitik einen Beitrag zur aktiven wirtschaftsstrukturellen Gestaltung liefern kann; aber auch, inwiefern über die wirtschaftsstrukturelle Gestaltung dauerhafte verteilungspolitische Erfolge erzielt werden können. Unter strukturellen Veränderungen werden dabei verstanden - Veränderungen der Mischung und Art von konsumtiver und investiver Verwendung, - Veränderungen der Relation von Binnen- und Außenmarkt, - Veränderungen der regionalen und sektoralen Einkommensrelationen. Darüber hinaus werden Veränderungen der personellen Verteilungshierarchie mit der Politik qualitativen Wachstums verbunden. Die Verteilungspolitik kann aktiv die konkrete Ausformung dieser Bereiche gestalten, wenn sie verknüpft ist mit wirtschafts-, arbeitszeit- und produktionspolitischen (im Sinne der Gestaltung von Technik und Arbeitsorganisation) Maßnahmen." (Autorenreferat)