Demographischer Wandel und demographischer Schwindel: zur Debatte um die gesetzliche Krankenversicherung
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 49, Heft 6, S. 742-751
Abstract
In dem Aufsatz werden die angeblichen kausalen Beziehungen zwischen der Altersstruktur eines Landes und den Gesundheitsausgaben kritisch hinterfragt. Zumindest zeigen Vergleichswerte aus den OECD-Ländern, dass dieser Zusammenhang zumindest fraglich ist (z.B. haben Schweden und Norwegen die ungünstigste Alterstruktur, liegen aber bei den Ausgaben im hinteren Bereich). Es wird darauf hingewiesen, dass in einer 40- bis 50-Jahresperspektive gravierende Verbesserungen im Sinne einer so genannten 'Kompressionsstrategie' möglich sind. Eine solche Strategie hat die durchschnittliche Gesundheit der Bevölkerung im Visier und könnte durch Konzentration auf die chronischen Erkrankungen bei Angehörigen der Unter- bzw. Mittelschicht erfolgreich sein. Das kann durch Kombination von sozialer und medizinischer Prävention sowie durch verbesserte Behandlung und Rehabilitation chronisch Kranker erreicht werden. Damit wäre ein realer und erheblicher Beitrag zur künftigen Finanzierbarkeit des Sozialstaats erreichbar. (IAB)
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Sprachen
Deutsch
ISSN: 0006-4416
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