Universität und Erwachsenenbildung
In: Schriften zur Soziologie und Sozialphilosophie, S. 250-264
Es wird eine Standortbestimmung der Universität in der Industriegesellschaft vorgenommen und über die Erfahrungen mit einem Experiment an der Universität Göttingen berichtet, bei dem versucht wurde, Universität und Erwachsenenbildung zusammenzubringen. Neben der Form der Wissensvermittlung wird den Universitäten in der modernen Gesellschaft die Funktion zugeschrieben, sowohl Fortbildungsarbeit wie auch Bildungsarbeit in einem nicht berufsgebundenen Sinne anzubieten. Diese Arbeit muß gerade nach den Erfahrungen mit der Propaganda des Dritten Reiches auf eine verstärkte politische Bildung gerichtet sein. Es wird über den Versuch 1955/56 an der Universität Göttingen berichtet, bei dem nach dem Muster der britischen "Tutorenklassen" das seminaristische Prinzip für die Erwachsenenbildung nutzbar gemacht wurde. Berichtet wird über die Anzahl der Teilnehmer und Seminare, über die Themen und die praktischen Erfahrungen im Seminar bei der Zusammenarbeit von Jung und Alt. (GF)