Die Krise der SPD: autoritäre oder partizipatorische Demokratie
In: Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Bd. 5
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In: Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel Bd. 5
In: Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel 2
In: Agis-Texte 24
In: Veröffentlichungen des Forschungsverbundes Interdisziplinäre Sozialstrukturforschung (FIS) der Universitäten Hannover und Oldenburg 1
In: Forum Wissenschaft, Band 30, Heft 4, S. 60-63
ISSN: 0178-6563
"Die Umfragen der letzten Monate hatten es angedeutet: Die alte Bundeskanzlerin wird auch die neue sein, wenn auch ohne die FDP. Die von der SPD-Spitze erhoffte rot-grüne Regierungsbildung blieb weit von einer Mehrheit entfernt. Die Ursachen und Perspektiven des Bundestagswahlergebnisses kommentiert Heiko Geiling." (Autorenreferat)
In: SPW: Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, Heft 164, S. 50-53
ISSN: 0170-4613
In: Soziale Milieus und Wandel der Sozialstruktur: die gesellschaftlichen Herausforderungen und die Strategien der sozialen Gruppen, S. 335-359
Es wird gezeigt, wie das Konzept der sozialen Milieus auf den Lebensraum Stadt übertragen werden kann. Leitend ist dabei der Gedanke, dass sich in der Großstadt gesellschaftliche Differenzierungsmuster in ihrer Dynamik und Widersprüchlichkeit besonders konzentrieren und dass diese Prozesse mit einem differenzierten Blick auf die milieuspezifischen Praktiken besonders gut transparent gemacht werden können. Zunächst wird in diesem Zusammenhang auf klassische Beiträge zur Soziologie der Stadt von Weber, Durkheim, Simmel und Park eingegangen. Bei Bourdieu wird besonders die Korrespondenz von physischem und sozialem Raum betont. Seine Arbeiten können für die sozialräumliche Analysen gesellschaftlicher Konflikt- und Herrschaftsbeziehungen genutzt werden. Dies wird exemplarisch anhand eines prekären Stadtteils in Hannover dargestellt. Mit den rekonstruierten Strukturen des stadtteilspezifischen sozialen Raums lassen sich typische Konfliktlinien einer Großwohnsiedlung identifizieren. (GB)
In: Vorgänge: Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Band 45, Heft 4, S. 39-50
ISSN: 0507-4150
Auf Abqualifizierungen der Alltagserfahrungen und Potenziale von Menschen in den unterschiedlichen sozialen Milieus und auf deren damit verbundene Demütigungen und politische Verarbeitungsformen aufmerksam zu machen, gehört zu den zentralen Erkenntnisinteressen der in Hannover entwickelten politischen Soziologie der Milieuforschung. Deren Ergebnisse verweisen darauf, dass die gegenwärtig wieder offensichtlicher gewordenen Klassenspaltungen der Gesellschaft nicht überwunden werden konnten und unter wohlfahrtsstaatlichen Bedingungen fortbestehen. Allerdings waren sie materiell wie alltagskulturell pluralisiert und überformt und konnten mit den Variablen und Indikatoren der herkömmlichen Schichtungssoziologie kaum entschlüsselt werden. Die hannoversche Milieuforschung hat den Ansatz von Pierre Bourdieu mit dem der frühen englischen Cultural Studies verbunden, da hierdurch auch der durch den Generationenwechsel bedingte Wandel der Kultur und des Habitus von Klassenmilieus erklärt werden kann. Der Autor gibt vor diesem Hintergrund einen Überblick über die sozialen Milieus und politischen Lager in Deutschland und setzt sich mit systematischen Missverständnissen und Stereotypen über die sogenannte "Unterschicht" kritisch auseinander. (ICI2)
In: Soziale Integration als Herausforderung für kommunale und regionale Akteure, S. 13-23
Der Autor thematisiert die Probleme sozialer Integration unter zwei Aspekten, welche in den städtischen Forschungen über soziale Ungleichheit, politische Partizipation und sozialen Zusammenhalt mehr oder weniger Bestätigung gefunden haben. Er verweist mit seiner ersten These auf den soziologischen Klassiker der Kohäsionstheorie, Émile Durkheim, und geht mit diesem davon aus, dass durch die Einbindung der Menschen in sogenannte intermediäre Gruppen und Einrichtungen die mit dem gesellschaftlichen Strukturwandel verbundene Gefahr der Desintegration bzw. Anomie gebannt werden kann. In seiner zweiten These, die aus demokratietheoretischer Perspektive argumentiert, verweist der Autor auf die für den sozialen Zusammenhalt unerlässliche Funktion lebendiger städtischer Öffentlichkeit, in der Fremdes unmittelbar erfahrbar wird und somit ihren nicht selten bedrohlichen Charakter verlieren kann. Die sich an Durkheims Überlegungen zur Arbeitsteilung anlehnende Modernisierungstheorie greift dem Autor zufolge jedoch nur dann, wenn sie in die Strukturen und in ein bis in den Alltag hineinreichendes radikales Demokratieverständnis eingebettet ist. Dazu zählt insbesondere eine lebendige Öffentlichkeit mit ausgeprägten intermediären bzw. zivilgesellschaftlichen Einrichtungen, die kommunikativen Austausch und kulturelle Vielfalt und Erfahrungen ermöglichen. (ICI2)
In: Pierre Bourdieu: politisches Forschen, Denken und Eingreifen, S. 34-46
Der Autor zeigt in seinem Beitrag, wie Pierre Bourdieu gegen Ende der 1960er Jahre seinen in Algerien geschulten ethnologischen Blick auf die eigene französische Gesellschaft anwendet und hinter dem Schein von Klassenlosigkeit und allein durch Leistung vermittelter sozialer Ungleichheit das Fortbestehen von Klassenstrukturen im Alltag auf den Ebenen von Bildung, Geschmack und Lebensstil nachweist. Mit seiner Konstruktion des sozialen Raumes nach Volumen und Struktur von ökonomischem und kulturellem Kapital und der entsprechenden Konstruktion des Raums der Lebensstile mit einem Habitus der Distinktion in der Oberklasse, einem Habitus der Prätention in der Mittelklasse und einem Habitus der Notwendigkeit in den Volksklassen hat Pierre Bourdieu ein Instrumentarium entwickelt, um heutige Klassenunterschiede in ihrer Differenziertheit und stärkeren Vermitteltheit durch Bildung und Konsum angemessen wahrzunehmen und zu begreifen. (ICI2)
In: Probleme sozialer Integration: agis-Forschungen zum gesellschaftlichen Strukturwandel, S. 193-205
Der Autor zeigt, dass und warum soziale Bewegungen notwendige Bestandteile demokratischer Politik sind. Er bezieht sich besonders auf die demokratietheoretischen Überlegungen des französischen Radikaldemokraten Claude Lefort. Lefort, politischer Philosoph aus Frankreich, hat sich wiederholt zum Verhältnis von sozialen Bewegungen und liberaler Demokratie geäußert. Mit Lefort geht der Autor dabei auf die grundsätzlichen Differenzen zwischen den Institutionen unseres gesellschaftlichen Funktionsgefüges und den sozialen Bewegungen ein, die sie im System der politischen Interessenvermittlung jeweils wahrnehmen. Im Licht des radikaldemokratischen Politikverständnisses von Lefort lässt sich begründen, warum soziale Bewegungen für den Bestand und den Ausbau der Demokratie unerlässlich sind. Insgesamt sind soziale Bewegungen Ausdruck eines neuen Rechtsbewusstseins, das in den Ideologien und Strategien der nach Macht strebenden politischen Organisationen wie auch in den Konventionen bestehender Verfassungstexte noch nicht angekommen ist. (ICA2)
In: Probleme sozialer Integration: agis-Forschungen zum gesellschaftlichen Strukturwandel, S. 91-103
Die "Armutsberichte" der Städte enthalten vielfältige Hinweise auf zunehmende Ausgrenzungserfahrungen insbesondere bei Dauerarbeitslosen, Alleinerziehenden und Migrantinnen. Die mit der sozialen Ausgrenzung verbundene Abkehr von den Standards und Orientierungen der "Mehrheitsgesellschaft" sowie die Isolation in spezifischen städtischen Quartieren und "Submilieus" sind begleitet von städtischen Segregationsprozessen, die ihrerseits wiederum Ausgrenzungen beschleunigen können. Vor diesem Hintergrund spitzen sich Spannungsverhältnisse zwischen milieuspezifischen Lebensweisen und systemischen Anforderungen immer dann zu, wenn in gesellschaftlichen Umbruchsituationen Verhaltenszumutungen nicht mehr in die sozialen Milieus hinein zu vermitteln sind, wenn Deutungen und Handlungskonzepte gesellschaftlicher und politischer Eliten im Alltag der sozialen Milieus als unzumutbar und überfordernd empfunden werden. Dementsprechend ist seit einigen Jahren von der "Krise der Stadt" die Rede. Mit seinen Thesen über die soziale Integration in der Stadt diskutiert der Autor die Bedingungen sozialen Zusammenhalts städtischen Lebens und plädiert für eine Erneuerung der Politik städtischer sozialer Integration. Wenn - wie am Beispiel eines sozial benachteiligten Quartiers in Hannover gezeigt - die Stadt nicht mehr automatisch als "Integrationsmaschine" funktioniert, so die These, sind nicht allein die gesellschaftlichen Krisenverlierer gefordert, sondern vor allem auch die für die städtischen Lebensbedingungen und Strukturen verantwortlichen Eliten in Politik, Verwaltung, Planung und Architektur. (ICA2)
In: Globalisierung — Partizipation — Protest, S. 233-254
In: Globalisierung, Partizipation, Protest, S. 233-254
"Die Probleme lokaler sozialer Kohäsion und Partizipation entlang von Hypothesen der politischen Ökonomie der Globalisierung fassen zu wollen, erscheint angesichts der Dichte und Vielfalt der Konfliktlagen vor Ort als problematisch. Wenn Globalisierung als Wechselverhältnis von globalen und lokalen Strukturen ernst genommen werden soll, bedarf es in der Analyse einer stärkeren Orientierung auf die lokale Ebene. Ansätze der politischen Soziologie der Stadt bieten sich an, um den analytischen Zugang zum Lokalen auf eine systematische Grundlage zu stellen. Sie erfassen die systemischen Dimensionen sozialer Integration, die individuellen Dimensionen sozialer Identität und die Dimensionen gesellschaftlich-politischer Macht. Darüber gewonnene Erkenntnisse zu Segregations- und Ausgrenzungsphänomenen, zu Problemen sozialer Identität und zu sozialen Kämpfen um lokale Räume lassen sich nur bedingt in eine direkte Beziehung zu Globalisierungsprozessen setzen. Ebenso rücken die Ausmaße städtischer Problemlagen die im Globalisierungsdenken angelegten Universalismen der Nachhaltigkeit und ihre von unmittelbaren materiellen Interessen abstrahierenden Formen der politischen Vermittlung in den Hintergrund. Für den sozialen Zusammenhalt in der Stadt scheint es von größerer Bedeutung zu sein, Verantwortungsbewußtsein und Beteiligungsformen zu entwickeln, die über die von wohl situierten Aktivbürgern geprägten Standards des Engagements hinaus den veränderten klassenkulturellen und vor allem ethnisch-kulturellen Dimensionen des Sozialen Rechnung tragen." (Autorenreferat)