Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2005

Gegen Probleme sozialer Integration: für lebendige Öffentlichkeit und intermediäre Einrichtungen

In: Soziale Integration als Herausforderung für kommunale und regionale Akteure, S. 13-23

Abstract

Der Autor thematisiert die Probleme sozialer Integration unter zwei Aspekten, welche in den städtischen Forschungen über soziale Ungleichheit, politische Partizipation und sozialen Zusammenhalt mehr oder weniger Bestätigung gefunden haben. Er verweist mit seiner ersten These auf den soziologischen Klassiker der Kohäsionstheorie, Émile Durkheim, und geht mit diesem davon aus, dass durch die Einbindung der Menschen in sogenannte intermediäre Gruppen und Einrichtungen die mit dem gesellschaftlichen Strukturwandel verbundene Gefahr der Desintegration bzw. Anomie gebannt werden kann. In seiner zweiten These, die aus demokratietheoretischer Perspektive argumentiert, verweist der Autor auf die für den sozialen Zusammenhalt unerlässliche Funktion lebendiger städtischer Öffentlichkeit, in der Fremdes unmittelbar erfahrbar wird und somit ihren nicht selten bedrohlichen Charakter verlieren kann. Die sich an Durkheims Überlegungen zur Arbeitsteilung anlehnende Modernisierungstheorie greift dem Autor zufolge jedoch nur dann, wenn sie in die Strukturen und in ein bis in den Alltag hineinreichendes radikales Demokratieverständnis eingebettet ist. Dazu zählt insbesondere eine lebendige Öffentlichkeit mit ausgeprägten intermediären bzw. zivilgesellschaftlichen Einrichtungen, die kommunikativen Austausch und kulturelle Vielfalt und Erfahrungen ermöglichen. (ICI2)

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