Article(electronic)2006

Indikatoren im Lebenslagenansatz: das Konzept der Lebenslage in der Wirkungsforschung

In: ZeS Report, Volume 11, Issue 1, p. 1-6

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Abstract

Der Beitrag formuliert konzeptionelle Überlegungen zu den theoretischen Grundlagen und dem Bezugsrahmen einer an Lebenslagen orientierten Wirkungsforschung. Beim Lebenslagenansatz handelt es sich weniger um eine deduktiv abgeleitete Theorie, wie etwa beim Humankapitalansatz, sondern um singuläre Beschreibungen, Fallstudien und ad-hoc-Theorien mittlerer Reichweite. Der Erklärungsansatz hebt darauf ab, dass Lebenslagen a) verschiedene strukturelle Ebenen der Gesellschaft betreffen, b) sich nicht eindimensional durch ökonomische Ressourcen erklären lassen, c) sowohl objektive und subjektive als auch materielle und immaterielle Dimensionen von Versorgungslagen umfassen und d) nicht einfach als Ursache-Wirkungs-Relationen betrachtet werden können. Gegenstand des Lebenslagenansatzes ist das Auftreten von Unterversorgungslagen, die unterschiedliche Auswirkungen auf das Armutsrisiko haben und manifeste Tatbestände sozialer Ausgrenzung sichtbar machen. Defizite in der Theoriebildung und Konstruktion von Indikatoren haben bislang eine unmittelbare Umsetzung des Lebenslagenansatzes in die Sozialberichterstattung erschwert. Der Beitrag weist anhand von Beispielen nach, dass sowohl Längsschnittdaten (SOEP) als auch Querschnittdaten (EVS) die Basis für die Ableitung angemessener Indikatoren bilden können und plädiert dafür, dass ein 'reformulierter' Lebenslagenansatz stärkeren Eingang in die Sozialberichterstattung finden sollte. (IAB)

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