Technokratie, Technokratiekritik und das Verschwinden der Gesellschaft: zur Diskussion um das andere politische Projekt der Moderne
In: Politikwissenschaft als Kritische Theorie: Festschrift für Kurt Lenk, p. 353-386
Abstract
Die Entwicklung von Wissenschaft und Technik scheint eine ebenso provozierende wie beängstigende Faszination auszuüben. Ihre Möglichkeiten und Gefahren für Politik und Gesellschaft haben gerade die Kritiker oft nicht nur herausgefordert, sondern zugleich auch gefangen genommen. In der Kritischen Theorie z.B. hat die Technokratiefrage immer wieder Anlaß zu Diskussionen und grundlegenden konzeptionellen Revisionen der Gesellschaftstheorie gegeben. In einem historischen Rückgriff klärt der vorliegende Beitrag, (1) wer seit dem 18. Jahrhundert für das Projekt "Technokratie" überhaupt eingetreten ist und (2) welche Problem sich der frühen Technokratiekritik stellten. Anschließend (3) wird systematisch danach gefragt, welche Technokratiemodelle man unterscheiden kann, wie sich (4) die Rahmenbedingungen und (5) der Fokus der Kritik seit der älteren Technokratiedebatte verändert haben. Abschließend wird die These vom "Verschwinden der Gesellschaft" diskutiert, d.h. die These daß mit es mit den "unweigerlichen" Gang der wissenschaftlich-technischen Entwicklung zu einer Selbstzerstörung der Menschheit kommt. (ICE)
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