Book chapter(print)2012

Gesellschaftsvertrag und demokratische Deliberation

In: Demokratie und Gerechtigkeit in Verteilungskonflikten, p. 131-159

Abstract

Der Beitrag bringt zwei nur scheinbar gegensätzliche Traditionen des Denkens über Demokratie und Gerechtigkeit zusammen: die klassische Vertragstheorie und die deliberative Demokratietheorie. Der Verfasser zeigt, dass Vertragstheorien um die Beantwortung zweier letztlich unabhängiger Fragen bemüht sind. Bei der ersten Frage geht es um die Verbindlichkeit und Verpflichtungswirkung des Sozialvertrages, also darum, welche Pflichten dieser beinhaltet und warum Akteure diesen nachkommen. Bei der zweiten und separat zu beantwortenden Frage geht es um die konkreten Inhalte des Sozialvertrags unter Bedingungen divergierender Interessen und Urteile. Der Verfasser formuliert nun eine dritte Frage an Vertragstheorien, und zwar die nach der Rolle der öffentlichen Deliberation über den Sozialvertrag. Er argumentiert, dass Deliberation in der Konzeption des Sozialvertrages eine zentrale Rolle spielen kann und sollte, was er anhand eines empirischen Beispiels der gemeinschaftlichen Nutzung öffentlicher Güter illustriert. Im Anschluss hieran entwickelt er eine Konzeption deliberativer Rationalität, die seiner Auffassung nach modernen Vertragstheorien angemessener ist als verbreitete utilitaristische Ansätze. (ICE2)

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