Exkurs zum Friedensbegriff in der Friedenswissenschaft
In: Perspektiven: Friedens- und Konfliktforschung in Zeiten des Umbruchs, p. 317-324
Der Verfasser wendet sich in seinem Beitrag der Diskussion um einen engen oder weiten Friedensbegriff zu. Er begründet seine Auffassung der Notwendigkeit der Diskussion und warnt vor einer Beendigung der Debatte zuungunsten eines weiten Friedensbegriffes. Demnach hat Friedensforschung nach Maßgabe des Autors vor allem zwei Hauptaufgaben: Im Sinne eines weiten Friedensbegriffes (1) Erkundung der Schnittstellen, wo wirtschaftliche, ökologische oder gesellschaftliche Erscheinungen und Vorgänge anfangen, den äußeren und den inneren Frieden zu gefährden. (2) Die Erforschung von Verträglichkeiten, die bei der wissenschaftlichen Bewertung der Friedensrelevanz von Verhaltensweisen und Vorgängen helfen können. In einem Raster benennt der Verfasser neun Bedingungen einer friedensverträglichen Sicherheitspolitik: Friedensverträglichkeit, Partnerverträglichkeit, Irrtumsverträglichkeit, Wirtschafts- und Sozialverträglichkeit, Umwelt- und Zukunftsverträglichkeit, Zivilisationsverträglichkeit, Konfliktverträglichkeit, globale Ordnungsverträglichkeit und Transitionsverträglichkeit. (ICC)