Soziale Herkunft deutscher Studienanfänger: Entwicklungstrends der 90er Jahre
In: Kurzinformation
In: A 2000,9
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In: Kurzinformation
In: A 2000,9
In: HIS-Kurzinformation
In: A 1993,11
In: Innenansichten der Transformation: 25 Jahre Sächsische Längsschnittstudie (1987-2012) ; Prof. Dr. Peter Förster zum 80. Geburtstag gewidmet, p. 117-163
Im vorliegenden Beitrag werden die Vorzüge von Intervallstudien vor allem für die Messung von Verhaltens- und Einstellungsänderungen unter gewandelten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen bzw. im Zusammenhang mit Maßnahmesystemen und Experimenten beschrieben, ohne dass die methodischen Probleme übersehen werden. Es wird gezeigt, dass mit komplexen Intervallstudien subjektiv bedingte Verzerrungen vermieden werden können, die bei einer retrospektiven Beurteilung von biografischen Ereignissen des eigenen Verhaltens und von Einstellungen der Probanden zu bestimmten Zeitpunkten charakteristisch sind. Am Zentralinstitut für Jugendforschung in Leipzig (ZIJ) gehörten Intervallstudien bereits zu einem frühen Zeitpunkt zum grundlegenden Forschungsarsenal. Der Autor stellt anhand von Quer- und Längsschnittdaten der Abteilung Studentenforschung des ZIJ einige Ergebnisse dar, die belegen, dass Pauschalaussagen über das Denken und Handeln des akademischen Nachwuchses in der DDR nicht das Wesen treffen und unzureichend die innere Differenziertheit berücksichtigen. Die Daten beziehen sich auf die gesellschaftlich-politischen Einstellungen von Studierenden Ende der 1970er und 1980er Jahre in der DDR und auf den Wertwandel bei Hochschulabsolventen nach der Wende. (ICI2)
In: Bildung und soziale Differenzierung in der Gesellschaft, p. 167-208
Der Autor untersucht die soziale Herkunft beim Hochschulzugang in der ehemaligen DDR und im wiedervereinigten Deutschland anhand von Daten der Hochschul-Informationssystem GmbH Hannover (HIS). Die Ergebnisse zeigen, dass die Erhöhung der Zugangsquoten zur Abiturstufe nach 1991 in den neuen Bundesländern nicht zu einer deutlichen Erweiterung der sozialen Rekrutierungsquellen, d. h. zum erhöhten Zustrom von Kindern bildungsfernerer Schichten zur Abiturstufe bzw. zum Hochschulstudium geführt hat. Nach wie vor sind Studienanfänger aus den alten Ländern häufiger Bildungsaufsteiger als die aus den neuen Ländern. Hier treffen nach Einschätzung des Autors verschiedene Ursachenkomplexe aufeinander: Erstens ist die Elterngeneration im Osten schulisch höher gebildet als die entsprechende Altersgeneration im Westen. Dies resultiert vor allem daraus, dass in der DDR bereits seit 1951 schrittweise ein zehnklassiger Abschluss möglich war, der dann im Jahr 1959 gesetzlich in den Oberschulen als Pflichtabschluss eingeführt wurde. Zweitens hat vor diesem grundständigen Bildungshintergrund weit früher als in der Bundesrepublik ein beachtlicher Anteil von Frauen ein Studium aufgenommen. Die traditionelle Berufstätigkeit dieser in der DDR hochqualifizierten Mütter wirkt sich stimulierend auf die Bildungsaspirationen der Kinder, vor allem auch auf die notenmäßige Bewältigung der Abiturstufe durch die Töchter aus. Drittens wirkt schließlich die höhere Selbstreproduktion der Akademiker zu DDR-Zeiten in den neuen Ländern indirekt nach. (ICI2)
In: Innenansichten der Transformation. 25 Jahre Sächsische Längsschnittstudie (1987 - 2012) ; Prof. Dr. Peter Förster zum 80. Geburtstag gewidmet., p. 117-163
Im vorliegenden Beitrag werden die Vorzüge von Intervallstudien vor allem für die Messung von Verhaltens- und Einstellungsänderungen unter gewandelten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen bzw. im Zusammenhang mit Maßnahmesystemen und Experimenten beschrieben, ohne dass die methodischen Probleme übersehen werden. Es wird gezeigt, dass mit komplexen Intervallstudien subjektiv bedingte Verzerrungen vermieden werden können, die bei einer retrospektiven Beurteilung von biografischen Ereignissen des eigenen Verhaltens und von Einstellungen der Probanden zu bestimmten Zeitpunkten charakteristisch sind. Am Zentralinstitut für Jugendforschung in Leipzig (ZIJ) gehörten Intervallstudien bereits zu einem frühen Zeitpunkt zum grundlegenden Forschungsarsenal. Der Autor stellt anhand von Quer- und Längsschnittdaten der Abteilung Studentenforschung des ZIJ einige Ergebnisse dar, die belegen, dass Pauschalaussagen über das Denken und Handeln des akademischen Nachwuchses in der DDR nicht das Wesen treffen und unzureichend die innere Differenziertheit berücksichtigen. Die Daten beziehen sich auf die gesellschaftlich-politischen Einstellungen von Studierenden Ende der 1970er und 1980er Jahre in der DDR und auf den Wertwandel bei Hochschulabsolventen nach der Wende. (ICI2).
In: Bildung und soziale Differenzierung in der Gesellschaft., p. 167-208
Der Autor untersucht die soziale Herkunft beim Hochschulzugang in der ehemaligen DDR und im wiedervereinigten Deutschland anhand von Daten der Hochschul-Informationssystem GmbH Hannover (HIS). Die Ergebnisse zeigen, dass die Erhöhung der Zugangsquoten zur Abiturstufe nach 1991 in den neuen Bundesländern nicht zu einer deutlichen Erweiterung der sozialen Rekrutierungsquellen, d. h. zum erhöhten Zustrom von Kindern bildungsfernerer Schichten zur Abiturstufe bzw. zum Hochschulstudium geführt hat. Nach wie vor sind Studienanfänger aus den alten Ländern häufiger Bildungsaufsteiger als die aus den neuen Ländern. Hier treffen nach Einschätzung des Autors verschiedene Ursachenkomplexe aufeinander: Erstens ist die Elterngeneration im Osten schulisch höher gebildet als die entsprechende Altersgeneration im Westen. Dies resultiert vor allem daraus, dass in der DDR bereits seit 1951 schrittweise ein zehnklassiger Abschluss möglich war, der dann im Jahr 1959 gesetzlich in den Oberschulen als Pflichtabschluss eingeführt wurde. Zweitens hat vor diesem grundständigen Bildungshintergrund weit früher als in der Bundesrepublik ein beachtlicher Anteil von Frauen ein Studium aufgenommen. Die traditionelle Berufstätigkeit dieser in der DDR hochqualifizierten Mütter wirkt sich stimulierend auf die Bildungsaspirationen der Kinder, vor allem auch auf die notenmäßige Bewältigung der Abiturstufe durch die Töchter aus. Drittens wirkt schließlich die höhere Selbstreproduktion der Akademiker zu DDR-Zeiten in den neuen Ländern indirekt nach. (ICI2).
In: "Verordnete" Einheit versus realisierte Vielfalt. Wissenschaftliche Schulenbildung in der Pädagogik der DDR., p. 297-317
Das Zentralinstitut für Jugendforschung (ZIJ) war durch den 1968 erfolgenden Aufbau einer eigenen Forschungsabteilung in der bis dahin eher verwaisten Studentenforschung der DDR von prägender Gestalt. Der Autor illustriert anhand der Beispiele der STUDENT- und der Studenten-Intervall-Studien (SIS) die empirische Forschungsmethodik und den theoretischen Denkansatz dieser Forschungsrichtung. Die Konzeption rückt verknüpfend die Studentenschaft als Teil der Jugend und die Sozialisation der studierenden Jugendlichen, also deren Persönlichkeitsentwicklung, in den Fokus. Anschließend thematisiert der Beitrag exemplarisch mit Hilfe von Statistiken und vergleichender Analysen der Sozialstruktur und Persönlichkeitsstruktur in Ost- und Westdeutschland Kontinuitäten und Diskontinuitäten nach 1990. Die Weiterentwicklung der Forschungsarbeit des ZIJ lässt den Autor trotz der Auflösung des Instituts von einer "ZIJ-Schule" sprechen. (DIPF/ts).
In: Kritische Empirie: Lebenschancen in den Sozialwissenschaften ; Festschrift für Rainer Geißler, p. 189-218
Auf der Basis der Umfragen "Student 90" und "Student 89" fragt der Verfasser, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten sich kurz vor der deutschen Einheit in der sozialen Herkunft der Studierenden in Ost und West abzeichnen und welche Zusammenhänge zwischen der Herkunft (soziale Qualifikationsherkunft) und anderen objektiven, aber auch subjektiven Merkmalen der Studierenden bestehen. Dies betrifft das Geschlechterverhältnis, die Fachrichtungswahl, die Leistungspositionen und die beruflichen Werte und Ziele. Damit werden Elemente der Sozialstruktur- und der Persönlichkeitsforschung verbunden. Die charakteristischen Herkunftsprofile der Studierenden der DDR und der alten Bundesrepublik lassen, so das Ergebnis der Untersuchung, den Schluss zu, dass bei einer in wesentlichen Merkmalen unterschiedlichen Sozialstruktur die tradierten Vermittlungsmechanismen sozialer Reproduktion für ein akademisches Studium fortbestehen und auch markant bei der Fachrichtungswahl wirksam werden. (ICE2)
In: Kritische Empirie. Lebenschancen in den Sozialwissenschaften; Festschrift für Rainer Geißler., p. 189-218
Auf der Basis der Umfragen "Student 90" und "Student 89" fragt der Verfasser, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten sich kurz vor der deutschen Einheit in der sozialen Herkunft der Studierenden in Ost und West abzeichnen und welche Zusammenhänge zwischen der Herkunft (soziale Qualifikationsherkunft) und anderen objektiven, aber auch subjektiven Merkmalen der Studierenden bestehen. Dies betrifft das Geschlechterverhältnis, die Fachrichtungswahl, die Leistungspositionen und die beruflichen Werte und Ziele. Damit werden Elemente der Sozialstruktur- und der Persönlichkeitsforschung verbunden. Die charakteristischen Herkunftsprofile der Studierenden der DDR und der alten Bundesrepublik lassen, so das Ergebnis der Untersuchung, den Schluss zu, dass bei einer in wesentlichen Merkmalen unterschiedlichen Sozialstruktur die tradierten Vermittlungsmechanismen sozialer Reproduktion für ein akademisches Studium fortbestehen und auch markant bei der Fachrichtungswahl wirksam werden. (ICE2). Die Untersuchung enthält quantitative Daten. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1989 bis 1990.
In: Ostdeutsche Jugendliche. Vom DDR-Bürger zum Bundesbürger., p. 125-140
In dem Beitrag werden anhand einer Intervallstudie objektive berufliche Integrationsverläufe und Veränderungen in den subjektiven Wertorientierungen von jungen Akademikerinnen und Akademikern vorgestellt. Auf der Grundlage von zwischen 1982 und 1992 gewonnenen Längsschnittdaten wird die berufliche Integration von DDR-HochschulabsolventInnen analysiert. Generell wird bestätigt, daß der berufliche Transformationsprozeß in den neuen Ländern ungleiche Chancen und Risiken für verschiedene Bevölkerungsgruppen impliziert und nicht geschlechtsneutral verläuft. Die Langzeitanalyse der Lebensorientierungen der AbsolventInnen verweist darauf, daß sich ihr Gewicht unter dem Einfluß der veränderten Rahmenbedingungen modifiziert hat, grundlegende Lebensziele pragmatisch umbewertet wurden. (ICA).
In: Ostdeutsche Jugendliche: vom DDR-Bürger zum Bundesbürger, p. 125-140
In dem Beitrag werden anhand einer Intervallstudie objektive berufliche Integrationsverläufe und Veränderungen in den subjektiven Wertorientierungen von jungen Akademikerinnen und Akademikern vorgestellt. Auf der Grundlage von zwischen 1982 und 1992 gewonnenen Längsschnittdaten wird die berufliche Integration von DDR-HochschulabsolventInnen analysiert. Generell wird bestätigt, daß der berufliche Transformationsprozeß in den neuen Ländern ungleiche Chancen und Risiken für verschiedene Bevölkerungsgruppen impliziert und nicht geschlechtsneutral verläuft. Die Langzeitanalyse der Lebensorientierungen der AbsolventInnen verweist darauf, daß sich ihr Gewicht unter dem Einfluß der veränderten Rahmenbedingungen modifiziert hat, grundlegende Lebensziele pragmatisch umbewertet wurden. (ICA)
In: Ostdeutsche Jugendliche, p. 125-140
In: Sozialstruktur und sozialer Wandel in der DDR, p. 55-76
Am Beispiel der sozialen Reproduktion der Hochschulstudenten und ihrer Persönlichkeitsentwicklung werden in dem Beitrag sozialstrukturelle Aspekte und sozialer Wandel in der DDR untersucht. Dabei geht es um Fragen der Entwicklung und Stabilisierung der sozialen Struktur der Gesellschaft, der Effizienz, der sozialen Gerechtigkeit, der Chancengleichheit und -realisierung sowie der Nutzung des Begabungspotentials. Bei der empirischen Untersuchung des Zusammenhangs von sozialer Herkunft und Persönlichkeitsentwicklung werden zwei Positionsbereiche herausgestellt: (1) Probleme der Vermittlungsprozesse und (2) Bestimmung der sozialen Herkunft. Ausgehend davon, daß die Mehrheit der heute tätigen Intelligenz sich aus Arbeitern und Bauern bzw. deren Kindern rekrutiert, wird das veränderte soziale und politische Profil der Intelligenz dargestellt. Dabei wird deutlich, daß die heutigen Hochschulstudenten als zukünftige Angehörige der Intelligenz sich in starkem Maße aus dieser neuen Intelligenz reproduzieren. Die Untersuchung führt zu dem Ergebnis, daß die homogene Intelligenzfamilie eine Neuerscheinung im Sozialismus ist.
Viele Details der Anfänge und Anliegen der Soziologie in der DDR wären verloren, hätte nicht einer ihrer führenden Köpfe, der 2009 verstorbene Helmut Steiner, Zeugnis davon abgelegt. Diese Auswahl von Werken Steiners - entstanden zwischen den frühen 60er Jahren und 2008 - dokumentiert, wie sich in seinem Wirken die Geschichte der Disziplin manifestiert: ihre Entstehung und Entwicklung, ihre spezifischen Fragestellungen und Methoden, aber auch die Probleme, die die Herrschenden in der DDR mit ihr hatten. Steiner ging es um das wissenschaftliche Verstehen großer sozialer Gebilde, um ihre Strukturierung und Dynamik, um ihre Veränderung durch Prozesse sozialer Mobilität. Er identifizierte empfindliche Defizite in der Beschreibung gesellschaftlicher Makrostrukturen, kritisierte ideologische Scheuklappen - in Ost und West - und trat, auch nach 1989, unermüdlich für eine aufklärerische, eingreifende Sozialstrukturanalyse ein. Die Auswahl, die die Herausgeber hier aus dem enormen Schaffen Steiners getroffen haben, betont den Bezug zu neuen und höchst aktuellen Problemen. Es geht nicht zuletzt um soziologische Antworten auf die Frage, was es mit der Erosion der zivilisatorischen Moderne auf sich hat - und wie man ihre Gefahren abwenden kann. (HoF/Text übernommen)