Sächsische Längsschnittstudie - Welle 23, 2009
Bei der Sächsischen Längsschnittstudie handelt es sich um eine sozialwissenschaftliche Längsschnittstudie. Sie wurde 1987 begonnen und untersucht über die Vereinigung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und Bundesrepublik hinweg den politischen Einstellungswandel junger Erwachsener in den neuen Bundesländern. Seit der 16. Welle (2002) wird das Thema Arbeitslosigkeit und Gesundheit intensiv untersucht. Einen weiteren neuen Schwerpunkt stellen Fragen zu Partnerschaft und Persönlichkeit dar.
Politischer Mentalitätswandel bei jungen Erwachsenen nach der Wende.
Themen: Zukunftszuversicht; derzeitiger Wohnsitz in den neuen oder den
alten Bundesländern bzw. im Ausland; erwarteter Zeitraum bis zur
Wohlstandsangleichung zwischen Ostdeutschen und Westdeutschen, bis zum
Zusammenwachsen zu einer Gemeinschaft sowie bis zur
Einkommensangleichung; Verwirklichung der Ziele der friedlichen
Revolution von 1989 sowie von Ostdeutschen errungene Freiheit;
Protestaktionen im Heimatort zur Zeit der Wende; Teilnahme an diesen
Protestaktionen; Lebensziele (Skala: Leben nach christlichen Werten,
glückliches Eheleben, Arbeitszufriedenheit, eigene Kinder, soziale
Mobilität, Einsatz für den Erhalt des politischen Systems, Job,
Altruismus und politische Partizipation); Partei, von der sich der
Befragte am besten vertreten fühlt; Selbsteinstufung links-rechts;
Gefühl der zukünftigen Bedrohung durch: mögliche eigene
Arbeitslosigkeit, durch die Auswirkungen von Hartz-IV, Zunahme von
Leistungsdruck, durch eine persönliche Notlage, private
Zahlungsunfähigkeit (Insolvenz), persönlicher sozialer Abstieg,
Verteuerung des Lebens, Altersarmut, die Verschlechterung des
Gesundheitszustands, Regierungsreformen, Überwachung der Bürger sowie
durch die Folgen der Wirtschaftskrise); Höhe des persönlichen
Nettoeinkommens; Veränderung des persönlichen Nettoeinkommens sowie des
Haushaltsnettoeinkommens; Beurteilung des Lebens in der DDR;
Zufriedenheit mit dem politischen System in der Bundesrepublik
Deutschland, mit der Wirtschaftsordnung, der Demokratie, der
Sozialpolitik, der Familienpolitik, der Rentenpolitik und dem Zustand
der deutschen Einheit; Zukunftszuversicht für den Befragten persönlich,
dessen Eltern und Kinder, im Hinblick auf die Verwirklichung der
persönlichen beruflichen Pläne sowie für die Entwicklung in
Ostdeutschland; Vertrauen in die Parteien SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die
Grünen, DIE LINKE, FDP, rechte Parteien, in die derzeitige
Bundesregierung sowie in das derzeitige Gesellschaftssystem;
Parteipräferenz (Sonntagsfrage); Einstellung zur deutschen Einheit;
Einstellung zur Aussage ´Gehört denn eigentlich zusammen, was
zusammenwachsen soll?´; mehr Trennendes oder Gemeinsamkeiten zwischen
Ostdeutschen und Westdeutschen; Zurechtkommen mit den derzeitigen
gesellschaftlichen Verhältnissen; Nationalstolz als Deutscher, als
Bürger der Bundesrepublik bzw. als Sachse; Bewertung der
gesellschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland als Fortschritt oder
als Rückschritt; Zufriedenheit mit den politischen
Einflussmöglichkeiten, dem Lebensstandard, dem Einkommen, der
finanziellen Lage, mit den Möglichkeiten zu gesellschaftlicher
Mobilität, der gesellschaftlichen Entwicklung und mit dem persönlichen
Gesundheitszustand; Vergleich der derzeitigen Situation in den neuen
Bundesländern mit der DDR bezüglich: soziale Sicherheit, Schutz vor
Kriminalität, Verhältnis der Menschen untereinander, Gleichberechtigung
der Frau, Achtung der Menschenwürde, Schulbildung, Familienförderung,
Kinderbetreuung, soziale Gerechtigkeit, persönliche Freiheiten,
demokratische Mitwirkung, Gesundheitswesen sowie Möglichkeit der
Selbstentfaltung; Einstellung zur DDR; persönliche Erfahrungen
hinsichtlich: Lebensgestaltung ohne politische bzw. wirtschaftliche
Zwänge, Einflussnahme auf die gesellschaftliche Entwicklung, gerechter
Anteil am gesellschaftlichen Wohlstand, freie Meinungsäußerung,
Meinungsinteresse der Politiker, soziale Marktwirtschaft, Sorgen durch
die Krise; Berufspendler; Einschätzung der eigenen
Arbeitsplatzsicherheit; Präferenz für persönliche Freiheit trotz
möglicher Arbeitslosigkeit; Lebenszufriedenheit; Einstellung zu
Ausländern; erwartete soziale Unruhen in Ostdeutschland;
Teilnahmebereitschaft an Protestaktionen; Vergleich der heutigen
persönlichen wirtschaftlichen Situation mit der vor zwei Jahren;
Einstellung zu den sozialistischen Idealen zum Zeitpunkt vor der Wende
sowie derzeit; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit;
Zufriedenheit mit der Gesundheitspolitik, der Bildungspolitik und der
Lohnpolitik; Identifikation als Deutscher, als Europäer, als Bürger der
ehemaligen DDR, als Bürger der Bundesrepublik, als Ostdeutscher, als
Gewinner der deutschen Einheit bzw. als deutscher Patriot; persönliche
Erfahrungen mit dem neuen Gesellschaftssystem; Leben in der DDR war
lebenslanger Knast; Gefühl enger politischer Verbundenheit mit der
Bundesrepublik; reformierter Sozialismus positiver als gegenwärtige
politische Ordnung; das aktuelle Gesellschaftssystem löst die
dringenden Menschheitsprobleme und ist ein menschenwürdiges
Zukunftsmodell; Hoffnung auf Erhalt des derzeitigen
Gesellschaftssystems; Hoffnung auf Aufwachsen der eigenen Kinder im
derzeitigen Gesellschaftssystem; Kapitalismus als gerechtestes
Wirtschaftssystem; Sozialismus als gute Idee; gesicherte Zukunft in
Ostdeutschland; derzeitiges Gesellschaftssystem ist Diktatur des
Geldes; Kinder als Armutsrisiko; sozialistische Gesellschaftsideale
werden sich durchsetzen; Kapitalismus als bestes Wirtschaftssystem;
Ostdeutsche sollten auf ihre Situation aufmerksam machen; Kapitalismus
kann gerettet werden; Hoffnung auf Rettung des Kapitalismus; Achtung
der Menschenrechte im derzeitigen Gesellschaftssystem; 20-jähriges
Wende-Jubiläum 2009 als Grund zum Feiern; Freude über ein Leben in
einem kapitalistischen Deutschland; gern in der vereinten BRD leben;
Kapitalismus bedeutet Freiheit für alle Menschen; nicht alles falsch,
was über Kapitalismus gelehrt wurde; gerechter Anteil am
gesellschaftlichen Wohlstand für alle Bürger; Wohl der einfachen
Menschen im Mittelpunkt des derzeitigen Gesellschaftssystems; Sieg des
Kapitalismus über den Sozialismus; Beurteilung von Menschenwürde und
Demokratie in Ostdeutschland seit der Wende; rechtzeitige Beseitigung
des SED-Regimes; Westdeutsche behandeln Ostdeutsche als Deutsche
zweiter Klasse; DDR war Unrechtsstaat; DDR mit der Diktatur des
Naziregimes vergleichbar; Lebenszufriedenheit; Teilnahmebereitschaft an
der nächsten Befragungswelle.
Fragen zum Befinden: Bewertung des persönlichen Gesundheitszustands;
Einstellung zur Beeinflussbarkeit des eigenen Gesundheitszustands;
Häufigkeit ausgewählter Beschwerden im letzten Jahr (Nervosität,
Schlaflosigkeit, Magenschmerzen, Herzbeschwerden); Suizidgedanken;
Depressionstendenzen (Niedergeschlagenheit, Sinnlosigkeit des Lebens,
Ratlosigkeit, Zukunftsangst); Raucherstatus; Zeit zwischen Aufwachen
und dem ersten Zigarettenkonsum; Zigarettenkonsum pro Tag; Sorgen des
sozialen Umfelds über den Alkohol- oder Nikotinkonsum; Körpergröße in
Zentimetern und Körpergewicht in Kilogramm; Dauer eigener
Arbeitsunfähigkeit sowie stationärer Behandlung im letzten Jahr;
detaillierte Erfassung ausgewählter körperlicher Beschwerden;
Selbstwirksamkeit (Skala); Häufigkeit negativer Gemütsverfassung in den
letzten sieben Tagen (unkontrollierte Gefühlsausbrüche, Lethargie,
Sorgen, Verletzlichkeit in Gefühlsdingen, Gefühl beobachtet zu werden,
Anspannung, Schweregefühl in Armen oder Beinen, Nervosität bei
Alleinsein, Einsamkeitsgefühle in Gesellschaft); Einstellung zur
Demokratie im Vergleich zu anderen Staatsideen; Zufriedenheit mit der
Demokratie laut Verfassung sowie mit der tatsächlichen Umsetzung von
Demokratie in der BRD; Überwiegen von positiven oder von negativen
Veränderungen in Ostdeutschland; Freude über die deutsche Einheit;
Häufigkeit des Alkoholkonsums und Alkoholmenge an einem Tag; Häufigkeit
des Konsums von sechs oder mehr Gläsern Alkohol pro Gelegenheit;
Idealvorstellung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf;
Charakterisierung der Partnerschaft (Skala); Einschätzung der eigenen
Partnerschaft; derzeit bestehende Schwangerschaft bzw. Schwangerschaft
in den letzten zwei Jahren; geplante oder ungeplante Schwangerschaft;
Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft in den nächsten zwei Jahren;
Stärke des Kinderwunsches; prinzipielle Entscheidung für oder gegen ein
Kind; Übereinstimmung mit dem Partner hinsichtlich der gewünschten
Kinderzahl; Zuständigkeit im Haushalt für die Kindererziehung bzw. für
die Hausarbeit; ausreichende Zeit für die Beschäftigung mit den
Kindern; Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit nach einem
Arbeitstag; Berufseintrittsalter; Eltern leben noch; Jahre im
Elternhaus; für das Jahr 1987 wurde erfasst: Zusammenleben der Eltern,
Scheidung der Eltern und Alter des Befragten zu diesem Zeitpunkt,
höchster Schulabschluss der Eltern, Berufsausbildung und berufliche
Stellung der Eltern; Geschwisterzahl, Stellung in der Geschwisterfolge,
damalige Wohnsituation und Komfort der Wohnung; Frauenrolle;
Lebenszufriedenheit (Skala).
Demographie: Geschlecht; Alter; berufliche Stellung bzw. Tätigkeit;
eigene Arbeitslosigkeit, Häufigkeit und Arbeitslosigkeitsdauer;
Vollzeit- oder Teilzeiterwerbstätigkeit; Nebenjob; Erhalt von
Transferleistungen; Kurzarbeit; Zusammenleben mit einem Partner; Dauer
der Partnerbeziehung; Familienstand; Kinder; präferierte Kinderzahl.
Zusätzlich verkodet wurden: Indices: Erschöpfungsneigung,
Magenbeschwerden, Gliederschmerzen, Herzbeschwerden, Beschwerdedruck,
Selbstwirksamkeitserwartung, Lebenszufriedenheit, Body Mass.