Open Access BASE2021

"Wo die Parteien sich mit Staatsstreichen, Militärrevolten, Hinrichtungen und Morden bekämpfen". Türkeibilder in schweizerischen Geschichtslehrmitteln in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Abstract

Tendenzen in schweizerischen Geschichtslehrmitteln an der Schwelle zum 20. Jahrhundert, die das Bild einer mythisch grundierten Fortschrittsgeschichte mit dem eigenen Nationalstaat als Ziel stützen, sind vielfach beschrieben worden. Finden sich diese Zuschreibungen auch für die Darstellung der Türkei? Und wenn ja, welche Bedeutung hat die als didaktisches Prinzip verbreitete Form der Erzählung für die Konstruktion des Türkeibildes in Deutschschweizer Geschichtsbüchern gehabt, welche Narrative wurden dabei aktiviert? In den hier untersuchten geschichtsvermittelnden Ansätzen, die das Ziel hatten, die komplexe Verquickung verschiedener Akteurskonstellationen und Interessen bei "neuesten Staatenbildungen" begreifbar zu machen, spielte die politische Bewegung der Jungtürken als Schulstoff eine besondere Rolle. Als Faktoren, die das schulische Wissen prägen, lassen sich daneben die Marginalisierung osmanischer Reformen, orientalisierende Imaginationen des innerosmanischen Konflikts und eine verhaltene Kritik am deutschen Kolonialismus identifizieren. Der vorliegende Beitrag nähert sich den Vorstellungen von der Türkei in deutschschweizerischen Lehrmitteln für die Volks- und Mittelschulen. (DIPF/Orig.)

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.