Aufsatz(elektronisch)2004

Face-to-face-Kommunikation und computervermittelte Kommunikation: Kritik eines Vergleichs

In: Journal für Psychologie, Band 12, Heft 4, S. 370-385

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Abstract

Das Aufkommen des Internets hat in der Folge zu einer Reihe von Studien geführt, die sich mit den psychosozialen Folgen seiner Nutzung, also der computervermittelten Kommunikation (CvK), auseinandersetzen. Ein Hauptthema sind ihre Abweichungen von der Face-to-face-Kommunikation (FtfK), vorrangig die Bedeutung der physischen An- bzw. Abwesenheit der Kommunikanten, die von Seiten der CvK-Proponenten als gering eingeschätzt wird. Eine diesbezügliche Analyse erweist die Argumentation als widersprüchlich und damit unhaltbar. These dieses Beitrags ist, dass die Weise dieser Argumentation zugleich Ausdruck einer mangelnden theoretischen Fundierung der gesamten Diskussion ist, die nicht zuletzt die nach wie vor unzureichende Gegenstandsbestimmung der Sozialpsychologie bestätigt, was sich auch auf die Wahrnehmung der Phänomene selbst auswirkt. In naiv-empiristischer Weise wird das beschreibbare Phänomen FtfK zugleich für seine eigene Interpretation gehalten, und der Unterschied zwischen dem Phänomen und seiner theoretischen Erklärung wird verwischt. Somit ist der Vergleich zwischen FtfK und CvK derzeit ein Vergleich zwischen zwei Unbekannten.

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