Aufsatz(gedruckt)2012

Der immergrüne Antisemitismus

In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 57, Heft 10, S. 13-17

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Abstract

Der Verfasser argumentiert, dass in Deutschland heute zwei Formen des Antisemitismus zusammenkommen: ein sekundärer deutscher Entlastungsantisemitismus wegen Auschwitz - nach dem Motto: "Wir werden den Juden nie verzeihen, was wir ihnen angetan haben" (teilweise, wie in der Beschneidungsdebatte, noch grundiert mit älteren christlich-antijüdischen Motiven) - mit dem nationalistisch grundierten Antisemitismus junger Araber. Auf diese Weise entpuppt sich der Antisemitismus in der multikulturellen Gesellschaft als nachwachsender Hasssprengstoff. Beide, den originär deutschen und den deutsch-arabischen Antisemitismus, verbindet vor allem eines: In seinem Zentrum steht die Gleichsetzung "der Juden" mit dem Staat Israel. Wo es bei eingeborenen Deutschen heißt, "Gerade die Israelis - sprich: die Juden - müssen doch wissen, dass man so nicht mit seinen Nachbarn umgeht", kann bei Arabern das Verdammungsurteil über Israel zur Rechtfertigungsgrundlage für jeglichen Judenhass werden. Umso mehr gilt es deutlich zu machen, dass Israel und die Kritik an diesem Staat das eine - und das Judentum und der Antisemitismus etwas anderes ist (auch wenn, wie oben beschrieben, Israelhass durchaus in Judenhass übergehen kann). Heute kommt es entscheidend darauf an, die durchaus notwendige Kritik an der aktuellen israelischen Politik von der Diffamierung der Juden und des Judentums zu trennen. (ICF2)

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