Die Reorganisation städtischer Wohnviertel im Lichte kommunitaristischer und partizipativer Vorstellungen
In: China aktuell: journal of current Chinese affairs, Band 32, Heft 10, S. 1223-1240
Abstract
Ende der 90er Jahre setzt in der Volksrepublik China eine Reform der Organisation städtischer Wohnbereiche ein. Damit soll ein System reformiert werden, das Anfang der 50er Jahre im Interesse sozialer und politischer Kontrolle eingeführt worden war und sich auf "Straßenbüros" als unterste staatliche Einheit sowie "selbstverwaltete" "Einwohnerkomitees" und "Einwohnergruppen" stützte. Die genannten Organisationen traten die Nachfolge eines in der Ming-Zeit (1368-1644) eingeführten, aber auf ältere Vorbilder zurückgehenden Systems an, das die Bewohner von Dörfern in Haushaltsgruppen mit einem Vorsteher einteilte. Der vorliegende Beitrag geht nach einem kurzen historischen Rückblick auf die Notwendigkeit der Erneuerung städtischer Wohnorganisation im Rahmen des Reformprozesses ein. Er befasst sich mit den Shequs (Nachbarschaftsvierteln) als modernisierter Form sozialer Organisation sowie mit Wahlprozessen, dem Citizenship-Charakter und der Selbstverwaltungsfrage dieser Organisationen. Anschließend wird anhand zweier Fallbeispiele, die auf Feldstudien in China im Frühjahr und Sommer 2003 beruhen, die Organisations- und Verwaltungsstruktur der Nachbarschaftsviertel dargestellt, ehe auf die Frage eingegangen wird, inwieweit diese Viertel als Bindeglied zwischen Gemeinschaft und Gesellschaft zu wirken vermögen. (ICA2)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 2699-8319, 1868-4874
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