Das Framing religiöser Konflikte: die Rolle von Eliten in religiös konnotierten Bürgerkriegen
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Heft 43, S. 178-205
Abstract
"In vielen Gewaltkonflikten der Gegenwart bekämpfen sich Gegner mit unterschiedlichem Glauben. Gleichwohl argumentiert der Beitrag, dass ein unmittelbarer Einfluss religiöser Überzeugungen auf Form und Verlauf politischer Auseinandersetzungen unwahrscheinlich ist. Ausschlaggebend sind vielmehr erfolgreiche Framing-Prozesse durch gewaltbereite Eliten. Sie müssen ihre Gefolgschaft von der Notwendigkeit und Angemessenheit militärischer Mittel überzeugen. Hierzu können sie auf religiöse Legitimations- und Mobilisationsmuster zurückgreifen. Der Erfolg dieser Strategie ist aber nicht vorprogrammiert. Er hängt unter anderem von der Glaubwürdigkeit der Eliten, von der inneren Stimmigkeit der Situationsdeutungen oder auch von der Präsenz überzeugender Gegenentwürfe ab. Der Vergleich bewaffneter Konflikte auf den Philippinen und in Thailand zeigt, dass religiöse Mobilisierungsstrategien scheitern können und es im Einzelfall durchaus Gegenmittel zur religiösen Aufladung von Konflikten gibt." (Autorenreferat)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0032-3470
Problem melden