Article(print)1994

Wenn weniger mehr ist: Beispiel Automobilindustrie ; Umverteilung von Arbeit, Einkommen und Freizeit als Krisenbewältigungsstrategie

In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Volume 39, Issue 2, p. 191-203

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Abstract

Mit Blick auf die Anfang 1994 bei der Volkswagen AG eingeführte Vier-Tage-Woche konstatiert der Autor im vorliegenden Beitrag, daß die bislang favorisierte neokonservative wirtschafts- und sozialpolitische Strategie ausgedient hat. Davon ausgehend, daß die Arbeitslosenzahl in Deutschland im Jahr 1994 vermutlich die Vier-Millionen-Grenze überschreiten wird, hält er eine Neuverteilung des gesamtwirtschaftlich nachgefragten Arbeitsvolumens und damit eine Verkürzung der Arbeitszeiten für unabdingbar. Die sich hieraus ergebenden Problemfelder, wie z.B. die Einkommensverluste, werden im folgenden anhand der Automobilindustrie beleuchtet, da diese seit langem Vorreiter der konjunkturellen Entwicklung der Gesamtwirtschaft ist. Im einzelnen geht es um die Modernisierungsstrategien der Automobilkonzerne BMW, Ford, Opel, Mercedes-Benz, Audi und Volkswagen. Es zeigt sich, "daß gegenwärtig durchaus unterschiedliche beschäftigungs- und einkommenspolitische Optionen der Modernisierung realisierbar erscheinen". In vielen Betrieben wird auf Kostensenkungen und Produktivitätserhöhungen zu Lasten von Arbeitsplätzen gesetzt. Als Alternative wird Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich angesehen, wobei jedoch eine Kompensation für die niedrigsten Einkommensgruppen erforderlich ist. (psz)

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