Die Bedeutung der französischen Kernwaffen
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 46, S. 3-16
Abstract
"Der Doppelbeschluß der NATO von 1979, der das Verhandlungsziel setzte, in Europa ein regionalstrategisches Gleichgewicht herzustellen, hat indirekt das Problem der Drittstaatenarsenale und insbesondere der französischen 'Force de Frappe' akut werden lassen. Der Andropow-Vorschlag vom Dezember 1982, die strategischen Kernwaffen Frankreichs und Großbritanniens zum Maßstab für den Bestand an sowjetischen Mittelstreckenraketen zu machen, schuf nicht nur eine neue Verhandlungssituation in Genf, sondern rief auch Streit in Frankreich selbst wie in ganz Westeuropa darüber hervor, ob dieses neue sowjetische Konzept die Grundlage für einen Ost-West-Kompromiß sein konnte. Die Rolle der Kernrüstung Frankreichs wird im Beitrag zunächst im Hinblick auf ihre historische Entwicklung seit der IV. Republik und die unter de Gaulle konzipierte Nuklearstrategie untersucht, die im Grunde bis heute beibehalten worden ist. Die von der Pariser Linksregierung durchgeführte Modernisierung der 'Force de Frappe' wirft für die achtziger Jahre die Frage nach der politischen wie militärischen Relevanz dieses Arsenals der nationalen Abschreckung auf. Im Zusammenhang mit den heutigen Rüstungskontrollverhandlungen wird dann die Haltung Frankreichs wie diejenige der NATO und der UdSSR umrissen. Wenngleich hier Übereinstimmung darin zu bestehen scheint, daß die Drittstaaten-Kernwaffen in den Gesamtprozeß der 'arms control' einbezogen werden müssen, so gibt es gravierende Divergenzen hinsichtlich des Zeitpunkts, des Verhandlungsrahmens und der Modalitäten einer derartigen Anrechnung im globalen Ost-West-Kräfteverhältnis." (Autorenreferat)
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Deutsch
ISSN: 0479-611X
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