Aufsatz(elektronisch)2006

Ausgegrenzt, abgewandert, weggeblieben: unsichere Perspektiven für Jugendliche trotz zukünftiger Fachkräftelücke in ostdeutschen Unternehmen

In: Berliner Debatte Initial: BDI, Band 17, Heft 5, S. 65-76

Verfügbarkeit an Ihrem Standort wird überprüft

Abstract

Mit dem Befund einer demographischen Falle wird in erster Linie auf die gestörten ('blockierten') Prozesse des Generationenaustauschs in weiten Teilen der ostdeutschen Beschäftigungsstrukturen aufmerksam gemacht. Diese werden auf ein Bündel aus demographischen sowie arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Ursachen zurückgeführt - wie etwa den drastischen Geburteneinbruch unmittelbar nach der Wende, die vielfältigen arbeitsmarktpolitischen Sonderregelungen, die den drastischen Personalabbau in den ostdeutschen Unternehmen zu Beginn der 1990er Jahre abfedern sollen, oder das sogenannte 'personalwirtschaftliche Moratorium' in weiten Teilen der ostdeutschen Wirtschaft. Der Beitrag zur beruflichen Lage der Jugendlichen in Ostdeutschland konfrontiert nun die zentralen Argumente des Befundes einer demographischen Falle mit den aktuellen Diskussionen, um zu prüfen, ob und inwieweit die jüngsten Entwicklungen als Ausdruck einer beginnenden Restrukturierung von Austauschprozessen auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt verstanden werden kann. Dabei gliedern sich die Ausführungen unter Berücksichtigung von statistischem Datenmaterial in folgende Punkte: (1) die Entwicklung vom Geburteneinbruch zur regionalen Bevölkerungsschrumpfung, (2) die prekäre Erwerbsintegration Jugendlicher in Ostdeutschland sowie (3) die demographische Falle als Unternehmensproblem. Anstatt die Jugendlichen mit Blick auf die nachfolgenden Rentnergenerationen als wertvolles Gut anzusehen, behandelt man sie derzeit in Ostdeutschland aber eher als Problemgruppe und tut wenig dafür, ihre Potentiale für die Zukunft zu entwickeln und zu sichern. (ICG2)

Problem melden

Wenn Sie Probleme mit dem Zugriff auf einen gefundenen Titel haben, können Sie sich über dieses Formular gern an uns wenden. Schreiben Sie uns hierüber auch gern, wenn Ihnen Fehler in der Titelanzeige aufgefallen sind.