Ideologie, Autonomie und institutionelle Aura: zur politischen Soziologie von Zentralbanken
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 51, Heft 2, S. 339-363
Abstract
"Ausgehend von neueren Ansätzen der Soziologie politischer Institutionen wird ein Ansatz zur Analyse von Zentralbanken als regulative intermediäre Institutionen entwickelt. Zentralbanken erfüllen eine instrumentelle und expressive Funktion, die als Ideologie und institutionelle Aura modelliert werden. Beiden Funktionen vorausgesetzt ist ein hoher Grad politischer Autonomie. Als zentrale Elemente institutioneller Politik von Zentralbanken werden diskutiert: Vertrauensstiftung in die Währung, gesellschaftliche Koalitionsbildung, expertokratische Interessenneutralität, die Diskretion des politischen Handelns und eine starke Führungspersönlichkeit. Die Ausdifferenzierung von Geldwertstabilität ist in allen hoch entwickelten Geldökonomien scharf, aber die Varianzen der politischen Autonomie sind erheblich. Die Politik von Zentralbanken lässt sich soziologisch nicht auf die Dimension der politischen Autonomie reduzieren, vielmehr müssen die diskutierten Elemente institutioneller Politik integraler Bestandteil soziologischer Institutionenanalyse sein." (Autorenreferat)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0023-2653
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