Aufsatz(gedruckt)2012

Hamlet und der Untergang der "Titanic": über die Krisen und die Krise des Kapitalismus

In: Berliner Debatte Initial: sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Band 23, Heft 3, S. 4-17

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Abstract

Der Autor interpretiert die gegenwärtige Wirtschaftskrise als eine multiple Krise, aber auch als ein Ereignis mit unklaren Folgen und offenem Ausgang. Was bis jetzt stattgefunden hat, ist eine Anpassung der Regulationsweise, die Behebung einiger der offensichtlichsten Fehlsteuerungen der Vergangenheit, aber noch keine grundlegende Veränderung des Akkumulationsregimes und kein Ende des Finanzmarktkapitalismus. Um diese zu erreichen, bedarf es nach Meinung des Autors einer veränderten Kräftekonstellation und einer erneuerten Wirtschaftstheorie. Dass der Kapitalismus noch nicht am Ende ist, bedeutet nicht, dass man ihn nicht beenden kann und dass ein alternatives System mit dem richtigen Mix gesellschaftlicher Verhältnisse keinen Bestand hätte. Wenn der Kapitalismus nicht an seinen inneren Krisen zerbricht, weil sie sein Stabilisierungsmechanismus sind, dann kann die richtig gewendete Bekämpfung seiner Krisen und deren Folgen nur bedeuten, auf eine andere Ordnung hinzuarbeiten. Der Kampf für ein Sozialsystem zu Zeiten Kanzler Bismarcks sicherte zwar die Ausbeutungsfähigkeit der Arbeiter und letztlich die Kapitalverwertung, zeigte aber, dass auch so Fortschritte für die Lohnarbeiter möglich sind. Aktiengesellschaften erlauben die weitere Bewältigung des technischen Fortschritts auch unter kapitalistischen Verhältnissen, aber sie sind eine Eigentumsform, die über ihn hinausweisen. Es gibt überhaupt keinen anderen Weg, als auf diese Weise nach jenen Organisationsformen zu suchen, die einen Fortschritt ohne die inhumane Seite, die ihm im Kapitalismus innewohnt, ermöglichen. (ICI2)

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