Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1987

Jüdische Professoren im Deutschen Kaiserreich: zu einer vergessenen Enquete Bernhard Breslauers

In: Antisemitismus und jüdische Geschichte: Studien zu Ehren von Herbert A. Strauss, S. 185-211

Abstract

Der Aufsatz untersucht die Bedeutung der Enquete B. Breslauers von 1911 über Zahl und Stellung der jüdischen Hochschullehrer an deutschen Universitäten im Kaiserreich als eine quantitative Quelle für eine Sozialgeschichte der jüdischen Hochschullehrer in Deutschland. Der Schwerpunkt des Interesses Breslauers liegt in der Untersuchung der Gleichberechtigung zwischen Juden und Christen im Hochschuldienst, wobei er zwischen Juden, aus der jüdischen Gemeinde ausgetretenen und getauften Juden differenziert. Eine Auswertung der vorliegenden Tabellen ergibt, daß nach 1890 die Chance einer Gleichberechtigung zwischen jüdischen und christlichen Akademikern an den Hochschulen beendet war. Es wird vielmehr eine Tendenz zur Revision der bis dahin erreichten Öffnung der beamteten Hochschullehrerstellen für Juden deutlich. Breslauers Daten belegen, daß die Taufe für Juden Karrierevoraussetzung im Hochschuldienst war. Die Anzahl der jüdischen Privatdozenten verdeutlicht außerdem den bedeutenden jüdischen Beitrag zur Weltgeltung der deutschen Wissenschaft bereits im Kaiserreich. (KIL)

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