Vom heißen Herbst zur sozialen Kooperation: zur Neuorientierung der italienischen Gewerkschaften
In: Zukunft der Gewerkschaften: ein internationaler Vergleich, S. 100-129
Abstract
Dargestellt wird, in welcher Weise die italienischen Gewerkschaften in das politisch-ökonomisch-soziale Gefüge des Landes eingebettet sind. Es wird die sozioökonomische Entwicklung seit dem Zweiten Weltkrieg beschrieben, die durch einen ökonomischen und sozialen Nachholprozeß gekennzeichnet ist. Charakteristisch für das italienische Gewerkschaftssystem ist die Existenz dreier Dachverbände, die jeweils enge Beziehungen mit ihnen nahestehenden politischen Parteien unterhalten (Richtungsgewerkschaften). Es werden die Organisationsstruktur, die Entwicklung der Mitgliedschaft und die Aktionsformen der Gewerkschaften untersucht. Insgesamt wird für die italienischen Gewerkschaften ein Übergang von einem abhängigen zu einem eigenständigen "political unionism" festgestellt. Sie befinden sich heute nicht mehr wie früher in der Rolle einer Ersatzpartei. Gleichwohl bleiben sie Akteure auf dem politischen Parkett. Formen trilateral-korporatistischer Arrangements nehmen zu. (GF)
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