Zur theoretischen und praktischen Partialität der Gerechtigkeitsprinzipien von Rawls und Nozick
In: Analytische Politikphilosophie und ökonomische Rationalität: Verfassungen, Gerechtigkeit und Utopien. Bd. 2, S. 69-102
Abstract
Zwei Autoren, beide Harvarder Philosophieprofessoren, haben in den letzten Jahren wohl mehr als irgend jemand westliche Politiktheoretiker und Moralphilosophen zu Stellungnahmen stimuliert. Dabei hat Rawls seine universelle Dimension und Nozick den Geist der Zeit verfehlt. Das zu zeigen, ist der Zweck der Erwägungen. Entsprechend werden im ersten Teil der Arbeit der Anwendungsbereich und der Gültigkeitsbereich der Rawls'schen Theorie untersucht. Indem gezeigt wird, daß die von Rawls vertretene Vertragstheorie der Gerechtigkeit nicht den Status einer universellen Theorie besitzt, wird nachgewiesen, daß Rawls höchstens beanspruchen kann, daß seine Theorie das Rechtsgefühl der Menschen in einer ganz bestimmten Gesellschaft erklärt. Im zweiten Teil der Arbeit wird das fragwürdige am Staat und seine generelle Unvermeidbarkeit gemäß Robert Nozick diskutiert. Dabei liegen zwei Fragen im Wettkampf darum, welches das wichtigste Problem der politischen Philosophie ist: die der Legitimität und die der Optimalität. Die Kritik an Nozicks politischer Philosophie wird dahingehend zusammengefaßt, daß sie von einer Intuition abhängt, die anderes als jene der Utilitaristen oder der Vertragstheoretiker keine Chance hat, in der Reflexion erhärtet zu werden. (RW)
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