Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1984

Konzeptionen des Liberalismus und der Sozialstaat: John Stuart Mill und Adam Smith

In: "Über Freiheit": John Stuart Mill und die Politische Ökonomie des Liberalismus, S. 133-150

Abstract

Mill entwickelt eine Konzeption des Liberalismus, für die die Ziele Freiheit, Gerechtigkeit und Effizienz bestimmend sind. Es wird gezeigt, daß sich Mill damit vom Liberalismus eines Adam Smith unterscheidet, der dem Ziel der Effizienz Priorität einräumt und die Meinung vertritt, daß ein marktwirtschaftliches System auch eine optimale Gesellschaftsordnung impliziert. In Interpretation der Freiheitsschrift wird festgestellt, daß Mill keine optimale Gesellschaftsordnung kennt, denn diese muß immer wieder neu entwickelt werden. Da Mills Meinung nach das Ziel Gerechtigkeit letztlich im Interesse aller Menschen liegen sollte, wird eine entsprechende Politik in einem konkurrierenden Verhältnis stehen, wird der Staat mit einer Politik, die sich einseitig auf ein Ziel konzentriert, mit Legitimationskrisen konfrontiert werden. Es wird gezeigt, daß der Smith'sche Liberalismus solche Krisen mit der Rückwendung zu einer Stärkung einer besitzindividualistischen Marktordnung bearbeitet, daß hingegen der Mill'sche Liberalismus durch die Einbeziehung von Gedanken über die Gleichheit und die Selbstverwirklichung des Menschen der das jeweils bestehende System hinausweist und damit einen Raum für gesellschaftliche Evolution eröffnet. (RW)

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