Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1991

Versprachlichung: Aspekte zum zeitdiagnostischen Gehalt von Jürgen Habermas' Diskurs der Moderne

In: Jenseits der Utopie: Theoriekritik der Gegenwart, S. 175-195

Abstract

In der Theorie von Habermas wird der gegenwärtig systematisch am weitesten ausgeführte Versuch zur Rettung einer rational ausgewiesenen Vernunftkonzeption gesehen. Es wird gefragt, ob sich das "Refugium", auf das dieser Rettungsversuch rekurriert, aus einer verfremdeten soziologischen Sicht als Ausdruck von gesellschaftlichen Entwicklungstendenzen begreifen läßt. In diesem Zusammenhang wird vermutet, daß die Diskursethik eine Antwort auf demokratietheoretische Begründungsdefizite darstellt. Zunächst wird Habermas' Diskursmodell skizziert. Es wird eingewandt, "daß die Diskursethik über die von ihr entfalteten Verfahrensprinzipien und deren zwingende Voraussetzungen hinaus prinzipiell außerstande ist, auch nur eine einzige darüber hinausgehende, konsensfähige Norm inhaltlich auszuzeichnen." Trotz der tautologischen Strukturen des Diskursmodells, wird in dem diskursethischen Gerechtigkeitskriterium eine regulative Idee gesehen, die als Gradmesser für die Intensität von Herrschaft fungiert. Abschließend wird die zeitgeschichtliche Signifikanz der Diskursethik diskutiert, die vor allem darin gesehen wird, daß innerhalb der Diskurstheorie Sprache als ein residuales Herrschaftsmedium der Subjekte konzipiert wird. (ICD)

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