Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1996

Politische Steuerung: Aufstieg, Niedergang und Transformation einer Theorie

In: Politische Theorien in der Ära der Transformation, S. 147-168

Abstract

Thema einer Theorie der politischen Steuerung sind die Verhandlungsprozesse zwischen politischen und gesellschaftlichen Akteuren, organisierter Selbstregelung, Marktprozessen und spontaner Strukturbildung. Im Rahmen einer Skizze zur "Genese einer Theorie politischer Steuerung" weist die Autorin auf einen Paradigmenwechsel in der Steuerungstheorie hin, der vor allem durch zwei Theoriestränge eingeleitet wurde: Zum einen durch empirische Policy-Analysen, speziell Untersuchungen zur Steuerung in einzelnen Politiksektoren, und zum anderen durch systemtheoretische Überlegungen zum Thema Steuerung. In beiden Richtungen stand nicht mehr das präsumptive Steuerungssubjekt und damit die Frage der Steuerungsfähigkeit, sondern das Steuerungsobjekt und damit die Frage der Steuerbarkeit im Zentrum des Interesses. Wichtige Beiträge zu dieser Perspektivenänderung gingen von der Implementationsforschung und der Verbändeforschung aus. Im Kontext dieser Theorieentwicklung werden einige Tendenzen der "Entstaatlichung" skizziert, wird auf die gesellschaftstheoretische Einbettung der Steuerungsproblematik hingewiesen und der Rolle des Staates bei der gesellschaftlichen Modernisierung nachgegangen. Von der überholten Gleichsetzung von politischem Steuerungshandeln und Gesellschaftssteuerung, so das Fazit, ist Abschied zu nehmen. Das politische Steuerungshandeln ist nur ein sozialer Teilprozeß, der mit vielen anderen Teilprozessen interferiert und so zum sozialen Wandel beiträgt, ohne ihn lenken zu können. (ICD)

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