Jugendpolitik und Jugendforschung in Deutschland

In: Europäische Städte und ihre Jugendlichen: Jugendpolitik und Jugendarbeit im Vergleich, S. 72-85

Abstract

Zunächst skizziert der Autor den historischen Ursprung deutscher Jugendpolitik. Dann wird der institutionelle Rahmen von Jugendpolitik anhand der gesetzlichen Grundlagen erläutert und auf strukturelle Besonderheiten eingegangen. Zum Verhältnis von Jugendforschung und Jugendpolitik merkt der Autor an, daß es weder "eine systematische wissenschafltiche Dauerbeobachtung der für die Jugendpolitik wichtigen Parameter außerhalb der existierenden Statistiken noch institutionalisierte Verfahren der Umsetzung wissenschaftlicher Ergebnisse in politische Maßnahmen" gibt. Theoretisch angeleitete Jugendforschung in Deutschland hat ihr Thema in den Problemfeldern "Jugend in der gesellschaftlichen Modernisierung" sowie "Folgen und Risiken der Modernisierung für die Jugendlichen". Jugendberichte der Bundesregierung könnten Grundlage für die notwendige Verständigung über neue Konzepte der Jugendpolitik sein. Einen praxisrelevanten Beitrag für Jugendpolitik kann Jugendforschung erbringen, wenn sie sich nicht auf die Untersuchung von Einstellungsprofilen und Wertorientierungen beschränkt, sondern sich der Untersuchung von alltäglichen Belastungen und Problemen der Lebensbewältigung zuwendet, postuliert der Autor. (DIPF/St.)