Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2002

Kollateralschaden nach dem 11. September

In: Medien und Terrorismus: Reaktionen auf den 11. September 2001, S. 75-79

Abstract

Aus der Sicht der politischen Redaktion einer renommierten Tagesszeitung, kritisiert der Autor die bisweilen unreflektierte Berichterstattung über so genannte "Terrornetzwerke" und die Verwendung von so genannten vertraulichen Papieren, die sich in vielen Fällen als wenig substanziell herausgestellt haben. Er bemängelt vor allem die z.T. mangelnde Recherche vieler Journalisten, die dazu geführt hat, dass in einem Teil der Debatte mit Falschmeldungen, Verschwörungstheorien, Wichtigtuereien, Manipulationen, Desinformationen und falschen Zeugen gearbeitet worden ist. Darüber hinaus prägten die Zensur und Desinformation der kriegsführenden Parteien die Kriegsberichterstattung. Auch renommierte amerikanische Berichterstatter haben sich instrumentalisieren lassen, hingen "am Rockzipfel der Geheimdienste" und haben "Patriotismus" gepredigt. Kritische Journalisten hingegen sind in den USA sogar entlassen worden. Besonders verwerflich ist für den Autor der Versuch, mit der Angst der Rezipienten Auflage zu machen und Einschaltquoten zu erzielen. So sind angebliche Enthüllungen veröffentlicht worden, die sich als haltlose Schreckensszenarien herausgestellt haben. (RG)

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