Populäre Printprodukte transkulturell
In: Grundlagentexte zur transkulturellen Kommunikation, S. 474-499
Abstract
Im Mittelpunkt des Beitrags steht der populäre Journalismus, der auf unterschiedlichen Ebenen als transkulturell betrachtet werden kann. Entworfen wird ein Modell von Journalismus als kultureller Leistung, das Journalismus per se auch als transkulturell definieren lässt. Gerade die Reaktionen auf die Widersprüchlichkeiten von translokalen Kulturen zeichnen ein journalistisches Genre, das als "Populärer Journalismus" bezeichnet wird. So lässt sich gerade bei populären Printprodukten eine bunte Mischung von inter-, multi- und transkulturellen Mustern feststellen, die in einer ganz spezifischen Weise hybride bzw. synkrete Ausformungen haben. Es wurden online-Auftritte von ausgewählten Boulevardzeitungen aus Europa sowie aus Hongkong und den USA untersucht. Manche von ihnen sind mittlerweile umfangreiche Informationszentren, die ihre Dienstleistungen aber stets deutlich eingrenzen. Transkulturell sind die digitalisierten Netzversionen populärer Printprodukte demnach lediglich auf eine sehr oberflächliche Weise, nämlich hinsichtlich der scheinbar gültigen und transnational kopierbaren "Kommerzialisierungs-Hitliste" des journalistischen Boulevards. Ein medienvermittelter Kontakt einzelner lokaler Kulturen, wie er für transkulturelle Kommunikation charakteristisch ist, konnte in dieser Analyse nicht nachgewiesen werden. In diesem Zusammenhang erscheint es auch fraglich, ob boulevardeske und populäre Printprodukte überhaupt einen transkulturellen "Ausgleich" leisten können oder wollen, denn binäre Codierungen bzw. Polarisierungen gehören seit jeher zu den wichtigsten semantischen Stilmitteln dieses journalistischen Genres. (RG)
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