Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2005

Soziale Gerechtigkeit als umweltpolitisches Steuerungsproblem

In: Die Gerechtigkeit der Gesellschaft, S. 229-260

Abstract

Neue soziale Ungerechtigkeiten können sich - wie der vorliegende Beitrag zeigt - auch als nicht-intendierte Nebenfolgen umweltpolitischer Steuerungsversuche ergeben: Indem umweltpolitische Maßnahmen die Preise für bestimmte Lebensstiloptionen verändern, zeitigen sie soziale Effekte, die unter Gerechtigkeitsgesichtspunkten problematisch sind: Sie zwingen ökonomisch benachteiligte Gruppen zur Führung eines "ungünstigen" Lebensstils. Diese These wird in folgenden Schritten belegt: In einem ersten Schritt wird das Politikfeld gekennzeichnet, um auf dieser Grundlage die Relevanz von sozialer Gerechtigkeit für Umweltpolitik zu begründen. Dazu wird zunächst kursorisch aufgezeigt, wo im engeren Kontext ökonomischer Verteilungsfolgen Gerechtigkeitsfragen berührt werden. Anschließend wird in einer detaillierten Analyse nachgewiesen, dass einer Umweltpolitik, die sich in ihrer Konsequenz als Steigerung der Kosten von Lebenspraxen niederschlägt, ein latentes Gerechtigkeitsproblem innewohnt, welches das Potential in sich trägt, legitime Ansprüche auf soziale Anerkennung zu verletzen, die in der modernen Gesellschaft mit dem Bürgerstatus verknüpft sind. Hier wird die Bedeutung des Konsums im Kontext seines gesellschaftlichen Stellenwerts für soziale Integration und Individualisierung beleuchtet. Abschließend werden einige der daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen für die Umweltpolitik diskutiert. (ICA2)

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