Zugangslogik in der Europäischen Union: der Fall des Europäischen Parlaments
In: Interessenpolitik in Europa, S. 95-122
Abstract
Der Autor stellt einen theoretischen Rahmen für eine "Logik des Zugangs" vor, welcher den unterschiedlichen Zugang der Vertreter von Wirtschaftsinteressen (Unternehmen, Verbände, Beratungsfirmen) zu den Institutionen der EU erklären soll. Er nimmt darüber hinaus eine systematische Überprüfung von einigen Hypothesen hinsichtlich des Zugangs von wirtschaftlichen Interessengruppen zu den Europäischen Institutionen vor. Hinsichtlich der europäischen Interessenvermittlung unterscheidet er zwischen pluralistischen und neokorporatistischen Formen der Interessenpolitik und analysiert vor diesem Hintergrund kollektive Aktionen zur Koordination von Wirtschaftsinteressen, individuelle Aktionen von Unternehmen sowie Aktionen von Dritten, die in ihrer Eigenschaft als Berater oder Anwälte wirtschaftliche Interessen vertreten. Seine Untersuchung der Zugangslogik beim Europäischen Parlament stützt sich auf umfangreiche empirische Erhebungen im EU-Finanzdienstleistungssektor, deren Forschungsdesign und Methodik zunächst vorgestellt werden. Anschließend werden die empirischen Untersuchungen zur Verifizierung des theoretischen Rahmens diskutiert und die eigentliche Messung des Zugangs von Vertretern wirtschaftlicher Interessen zum Europäischen Parlament wird vorgestellt. Der Beitrag schließt mit einer Gesamteinschätzung der Logik des Zugangs, die ein Verständnis des "Business Lobbying" im Europäischen Parlament ermöglichen soll. (ICI2)
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