Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2004

Über die Aussichtlosigkeit ethnischer Konflikte in Deutschland

In: Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland: eine Bestandsaufnahme, S. 155-184

Abstract

Ethnische Konflikte zwischen Deutschen und Türken gehören zum Alltag in Deutschland. Das gibt wiederkehrend Anlass zur öffentlichen Thematisierung und ist vielfach mit Befürchtungen über die Eskalation solcher Konflikte verbunden. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass die Existenz ethnischer Konflikte in Deutschland im Gefolge der Nachkriegs- und Arbeitsmigrationen, der damit verbundenen ethnischen Differenzierung und der Veralltäglichung von Ethnizität im gewissen Rahmen "normal" ist. Die Entwertung von Ethnizität und Nationalität als politische Konfliktformen und Begründungsformen für soziale Ansprüche, die soziale Integration der Arbeitsmigranten und ihrer Familien und die Normalisierung der Migrationserfahrung bilden den Kontext dafür, dass Ethnizität und ethnische Konfliktformen vor allem im Alltag von Organisationen und strukturell gebrochen werden. Die daraus resultierenden Konflikte kann man aus der Sicht des Autors besser verstehen, wenn man das Konfliktmobilisierungs- und -einschränkungspotential als Teil der sozialen Ordnung moderner Gesellschaften begreift, statt Konflikte ständig mit "Alarmierungen" und Skandalisierungen zu überziehen und dadurch erst zu kontinuieren. (ICA2)

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