Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2006

Kapital - Arbeit

In: Deutschland - eine gespaltene Gesellschaft, S. 92-114

Abstract

"Was wird aus dem Gegensatz von Kapital und Arbeit? Die allgemeine Antwort auf diese Frage ist relativ einfach: Da sich keine realistische Alternative zum Kapitalismus anbietet und Kapital ohne die seine Kreisläufe bedienende Arbeit nicht existiert, bleibt auch der Gegensatz von Kapital und Arbeit erhalten. Er überlebt aber nicht in seiner traditionellen Form, als der die ökonomische Szene dominierende Gegensatz von industriellem Kapital und Lohnarbeit. Vielmehr ändern sich die innerwirtschaftlichen Abhängigkeiten im Sinne einer Hierarchie von Finanz- zu Produkt- zu Arbeitsmärkten. Die Finanzmärkte geben die geforderte Verwertungsrate des Kapitals vor, Produktion und entsprechende Investitionen werden nur getätigt, wenn diese Verwertung antizipiert werden kann. Die am Arbeitsmarkt angebotene Beschäftigung ergibt sich als Residualgröße. Der ganze Prozess läuft mit der Begleitmusik auf shareholder values: Jemand mit überschüssigem Geld kauft sich eine Aktie (oder ein anderes Wertpapier) mit der Erwartung einer möglichst hohen Verzinsung. Auf die Bedienung dieser passiven Rolle hin soll die ganze Unternehmenswelt ausgerichtet sein. Wer auch immer was arbeitet, produziert, organisiert, kauft und verkauft, als Leitprinzip gilt die Maximierung der Aktionärseinkommen." (Autorenreferat)

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