Vom Simulationsraum der Macht: Foucault mit Baudrillard gelesen
In: Widerstand denken: Michel Foucault und die Grenzen der Macht, S. 201-215
Abstract
Es wird nach Ansicht des Autors kaum möglich sein, "Baudrillard mit Foucault zu lesen", da sich letzterer nie konkret und inhaltlich auf eine Auseinandersetzung eingelassen hat. Der Autor wählt in seinem Beitrag daher den umgekehrten Weg und greift Baudrillards wenig rezipierte Kritik an Foucault auf, wie er sie in den Arbeiten "Oublier Foucault" (1983) und "Von der Verführung" (1992) entwickelt hat. Er unternimmt den Versuch, einerseits Baudrillards Welt ein Stück weit ihrer begrifflichen Komplexität zu entkleiden und andererseits die durchaus stichhaltige Kritik an Foucault am Beispiel massenmedialer Kommunikation zu verdeutlichen. Denn es stellen sich seines Erachtens folgende Fragen: Wie wird aus Wissen Macht? Über welche Kanäle internalisieren die Subjekte das Wissen und werden zugleich Teil spezifischer Machtkomplexe? Wie kann vor diesem Hintergrund Widerstand gedacht werden? Der Autor plädiert abschließend dafür, beide Ansätze miteinander zu verknüpfen und Foucaults Konzept von Macht/Wissen um die Vorstellung totaler Simulation oder der Referenzlosigkeit der Zeichen zu erweitern. (ICI2)
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