Book chapter(print)2011

Expansive Demokratie und maskuliner Republikanismus bei Alexis de Tocqueville

In: Demokratie - Kultur - Moderne: Perspektiven der politischen Theorie, p. 15-34

Abstract

Alexis de Tocqueville ist Klassiker des politisch-philosophischen Denkens, der keiner Schule angehört und auch keine gebildet hat. Sein zweibändiges Werk "Über die Demokratie in Amerika" (1835/1840) bildet jedoch in den theoretischen Debatten und praktischen Selbstverständigungsdiskursen zum gegenwärtigen Gestaltwandel der Demokratie immer noch einen wichtigen Bezugspunkt. Die Dekontextualisierung seines Denkens birgt aber auch die Gefahr in sich, den Zugang zu der spezifischen, dezidiert maskulinen Art seines Republikanismus zu verstellen. Der Autor nimmt in seinem Beitrag einige Anregungen aus der feministischen Tocqueville-Interpretation auf und verdeutlicht das Anregungspotenzial, welches Tocquevilles weites Verständnis des Politischen, das neben der Bedeutung der Pluralität auch die Relevanz der Familie und den Stellenwert emotional-affektiver Dimensionen für die Demokratie betont, auch heute noch zu bieten hat. Vor diesem Hintergrund stellt der Autor zunächst einige Besonderheiten von Tocquevilles demokratietheoretischem Ansatz heraus. Danach geht er auf Tocquevilles zu selten beachtete Geschlechterkonzeption und die oft unterschätzte Analyse der demokratischen Familie ein. In einem Exkurs zu Frances Trollope, Catherine Beecher und Harriet Martineau, die auf unterschiedliche Weise an ihn anschließen, lotet er schließlich die Grenzen von Tocquevilles maskulinem Republikanismus aus. (ICI2)

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