Neuer Kalter Krieg?: zur Zukunft der Ost-West-Beziehungen im Zeitalter nach dem Ende des "Endes der Geschichte"
In: 1989 und die Perspektiven der Demokratie, S. 137-149
Abstract
Der Beginn des Krieges zwischen Russland und Georgien am 8. August 2008 gilt für Viele als Auftakt eines Rückfalls in die Zeit der Blockkonfrontation zwischen Ost und West vor 1989. Während sich Russland als Schutzmacht der abtrünnigen georgischen Provinzen Südossetien und Abchasien sieht, stehen die USA an der Seite des georgischen Präsidenten Saakaschwili. Verschiedene Merkmale des georgisch-russischen Konfliktes werden mit Krisensituationen im Kalten Krieg verglichen: erstens die ideologischen Positionierungen auf beiden Seiten, zweitens die wirtschaftlichen Dimensionen der Konflikte, drittens die militärische Dimension der Auseinandersetzungen und viertens die Rolle von Bündnispartnern und Drittstaaten. Einerseits gibt es gravierende Differenzen im Verhältnis von Amerika und Russland, andererseits kommt die heutige Situation nicht annähernd an das Ausmaß der einstigen Blockkonfrontation von vor 1990 heran. Statt eines ideologisch aufgerüsteten Systemwettbewerbs prägt heute klassische Interessenpolitik das Verhältnis beider Staaten. (ICE2)
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