Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2011

The will to empower: die Komplexität der "Anderen" managen

In: Soziale (Un)Gerechtigkeit: kritische Perspektiven auf Diversity, Intersektionalität und Antidiskriminierung, S. 99-117

Abstract

Intersektionalität, verstanden als eine Perspektive, die die wechselseitig konstitutive Beziehung zwischen Kategorien wie Rasse, Klasse und Gender erkennt, wird oft als Lösung des Problems des Essenzialismus dargestellt, der Differenzen zu binären Gegensätzen reduziert. Etlichen feministischen Theoretikerinnen zufolge dient Intersektionalität dazu, die Spannung zwischen Differenz im Sinne von Komplexität einerseits und der Möglichkeiten der politischen Mobilisierung und Handlung andererseits auszusöhnen. Die Verfasserinnen zeigen, dass eine Sensibilität für die Komplexität des Konzeptes der Intersektionalität nicht die Lösung für das Problem von Essenzialismus und Reduktionismus innerhalb des Feminismus sein kann. Vielmehr scheint eine Intersektionalität, die um das Empowerment benachteiligter Gruppen bemüht ist, indem sie sensibel für Komplexität ist, das Problem des Essenzialismus und des Othering in neuen Formen zu reproduzieren. Es wird argumentiert, dass Essenzialismus und Othering unter Umständen feministischen Analysen immanent sind, denn von einem konstruktivistischen Standpunkt aus ist es nicht möglich, mit dem reduktionistischen und essenzialistischen Willen zur Macht umzugehen, indem man einen Willen zum Empowerment demonstriert. Der Ansicht der Autorinnen nach wird der Konstruktivismus - von dem behauptet wird, dass er die Basis von Intersektionalität bildet - in Opposition zu einer additiven Herangehensweise an soziale Differenzen zugunsten von Verantwortlichkeit kompromittiert. (ICF2)

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