Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2012

Metapsychologie und Methodologie: George W. Bushs Krieg gegen den Terrorismus als neokonservative Antwort auf den überfälligen Kampf gegen die Klimakatastrophe ; psychoanalytische Rekonstruktion der Wirkungsweise politischer Inszenierungen

In: Politische Psychologie heute?: Themen, Theorien und Perspektiven der psychoanalytischen Sozialforschung, S. 295-320

Abstract

Der Einzug von George W. Bush ins Weiße Haus bedeutete auch für den Umweltschutz in den Vereinigten Staaten eine Niederlage, denn Bush vertrat in der Öffentlichkeit die Überzeugung, dass es keine Beweise für einen durch Menschen gemachten Klimawandel gebe. Der Beitrag stellt sich aus der Perspektive der Politischen Psychologie die Frage, wie Bush die Mehrheit seiner Landsleute für die irrationale Vorstellung einnehmen konnte, dass es kein Umweltproblem gibt, obwohl die verheerenden Folgen des Klimawandels seit Jahrzehnten in der Öffentlichkeit erörtert werden. Zunächst skizziert der Beitrag die methodologischen Voraussetzungen des Forschungsprojekts und wirft dabei einen Blick auf den Forschungsgegenstand, die Methode der Tiefenhermeneutik und das Beispiel der Witze von George W. Bush. Des Weiteren wendet sich der Beitrag Bushs Selbstinszenierung als Cowboy im Kampf gegen den Umweltschutz zu sowie der von Bush eingesetzten Orwell'schen Sprache im Kampf gegen die Umwelt. Es erfolgt eine szenische Rekonstruktion einer Fernsehrede von Bush zum 11. September, in der gezeigt wird, dass der Krieg gegen den Terrorismus für Bush an die Stelle des Kampfes gegen die Klimakatastrophe getreten ist. Die theoretische Deutung der szenischen Fallrekonstruktion beschreibt die Präsidentenrede als Beispiel für eine autoritäre Interaktions- und Sozialisationspraxis und sieht dessen Besonderheit in einem postmodernen Autoritarismus. (ICB2)

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