Revolution und Alltag: Veränderungen und Kontinuitäten im Schulwesen
In: DDR - Von der friedlichen Revolution zur deutschen Vereinigung, S. 131-144
Der Beitrag stellt die Änderungsansätze des Schulwesens in der DDR vom Sommer 1989 bis Frühjahr 1990 dar. Er beruht auf einer Literaturstudie, Gesprächen mit Mitarbeitern des DDR-Bildungswesens und ersten Ergebnissen einer unabgeschlossenen empirischen Untersuchung des Autors in den Bezirken Rostock und Schwerin. Die mit der Wende einsetzende Entpolitisierung des allgemeinbildenden Schulwesens führt zu veränderten Situationen der Lehrer und Schüler sowie der Organisationsstruktur. Der Entstehung von inhaltlichen und zeitlichen Freiräumen in der bisher strengen Einheit von Politik und Pädagogik im Schulalltag stehen Unsicherheiten in Reformzielen und unterschiedliche Reaktionen von Lehrern und Schülern gegenüber. Als Orientierung in dem langwierigen Reformprozeß dient vielfach die westliche Bildungspolitik und -praxis. (HD)