Diese interdisziplinäre Arbeit bietet eine empirische Standortbestimmung zur Gestaltung und Verwendung von Piktogrammen aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive. Ausgehend von den Ursachen, die einen kontinuierlichen Wandel von grafischen Symbolen bedingen, analysiert der Autor ein Aufkommen von Merkmalen der nonverbalen Kommunikation, die mit dem Neutralitätsanspruch internationaler Standards brechen. Ihren vielfältigsten Ausdruck findet eine solche Emotionalisierung von Piktogrammen, die bis hin zu einer menschlichen oder anthropomorphen Personifizierung reicht, in den japanischen Characters. Zentral sind ihr Aufmerksamkeitswert, die Motivation zur Befolgung der angezeigten Regeln durch eine emotionale Ansprache, Imagebildung und Identitätsstiftung sowie die Orientierung auf eine spezifische Zielgruppe hin, wie etwa Kinder.
Diese interdisziplinäre Arbeit bietet eine empirische Standortbestimmung zur Gestaltung und Verwendung von Piktogrammen aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive. Ausgehend von den Ursachen, die einen kontinuierlichen Wandel von grafischen Symbolen bedingen, analysiert der Autor ein Aufkommen von Merkmalen der nonverbalen Kommunikation, die mit dem Neutralitätsanspruch internationaler Standards brechen. Ihren vielfältigsten Ausdruck findet eine solche Emotionalisierung von Piktogrammen, die bis hin zu einer menschlichen oder anthropomorphen Personifizierung reicht, in den japanischen Characters. Zentral sind ihr Aufmerksamkeitswert, die Motivation zur Befolgung der angezeigten Regeln durch eine emotionale Ansprache, Imagebildung und Identitätsstiftung sowie die Orientierung auf eine spezifische Zielgruppe hin, wie etwa Kinder.
Konsumenten haben bei der Produktwahl heutzutage eine riesige Auswahl. Die Produkte werden immer homogener und substituierbarer. Deshalb benötigen Unternehmen Werbemethoden, um Aufmerksamkeit zu generieren und die Kunden langfristig an ihre Marke zu binden. Im vorliegenden Beitrag wird ein Ansatz für Unternehmen beschrieben, der es ermöglicht, sich von der Masse abzuheben und eine langfristige Kunden-Marken-Beziehung aufzubauen: Die Emotionalisierung von Marken, die Entwicklung von Lovemarks. Illustriert durch Beispiele aus der Praxis werden Methoden vorgestellt, wie Unternehmen ihre Marken emotional aufladen und Lovemarks etablieren können. Über die Darstellung der Chancen, die Lovemarks bieten, hinaus werden auch die Grenzen des Lovemarks-Konzepts diskutiert.
Systematische Angriffe auf die Geschlechtergerechtigkeit verschärfen sich weltweit und sind in einigen EU-Staaten bereits Teil des Regierungshandelns. Als Infragestellung basaler Menschenrechte und zumeist rechtspopulistisch bzw. fundamentalistisch motiviert gefährden sie die Demokratie. Aus internationaler und interdisziplinärer Perspektive analysieren die Beiträger*innen des Bandes Anti-Genderismus als strategisches Mittel der Emotionalisierung, Mobilisierung und Vernetzung innerhalb des rechten Spektrums und einer im Entstehen begriffenen religiösen Rechten. Mit besonderem Fokus auf die Situation einiger ostmitteleuropäischer Staaten und unter Einbezug von Erfahrungen aus dem LGBTIQ*-Aktivismus erörtern sie, wie dieser Entwicklung konstruktiv-widerständig zu begegnen ist. ; (VLID)5735394
Liebe und Hass sind keine Kleinigkeiten. Dennoch wird die Frage nach der Bedeutung von Gefühlswelten oder Emotionen in den Debatten über Theorie und Praxis politischer Bildung bisher nur am Rande bearbeitet. Zugleich wird vermehrt darüber diskutiert, ob Politik mit neuen Formen der "Emotionalisierung" konfrontiert ist. Dabei geht es um das Phänomen der "Wutbürger" oder um die These, Populismus und Extremismus würden Affekte adressieren und die Rationalität demokratischer Prozesse untergraben. Gibt es also eine professionsspezifische "Blindheit" der politischen Bildung? Liegt dieser eine historisch begründete Fixierung auf die Rationalisierung politischer Diskurse zugrunde? Gibt es überzeugende Gründe, sich intensiver mit der Rolle von Emotionen als Gegenstand, aber auch als pädagogische Einflussgröe︢ in der politischen Bildung zu befassen? Der Band nimmt eine Bestandsaufnahme der Fachdebatte über die Bedeutung von Emotionen in der politischen Bildung vor und will deren Weiterentwicklung anstossen. (bpb)
"Nach der starken Kritik der Medienberichterstattung über Terrorismus, besonders nach dem 11.09.2001, werden die theoretischen Hintergründe ausgewählter Kritikpunkte betrachtet und ein weiteres terroristisches Ereignis, die Anschläge in Kenia am 28.11.2002, inhaltsanalytisch untersucht. Ziel dabei ist es, Aussagen bezüglich inhaltlicher und formaler Merkmale der Fernsehberichterstattung über ein terroristisches Ereignis zu treffen. Deshalb liegt der Fokus auf den folgenden drei Forschungsfragen: 1. Welche Nachrichtenfaktoren spielen für die Selektion und Intensität der Berichterstattung über das terroristische Ereignis eine Rolle? 2. Wird mit Emotionalisierung gearbeitet? 3. Liegen negative Stereotype und/ oder Feindbilder bezüglich der islamischen und arabischen Welt vor? Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen erwartete Tendenzen sowohl die Merkmale der Terrorismusberichterstattung als auch die Senderkonvergenzen und -divergenzen im dualen System betreffend. Der Nachrichtenwert eines terroristischen Ereignisses ist anfänglich sehr hoch, jedoch verliert das Ereignis ab dem dritten Tag aufgrund diverser Nachrichtenfaktoren deutlich an Beachtung in der Berichterstattung. Das Vorkommen emotionalisierender Mittel wird empirisch bestätigt. Nicht nur emotionale Sprache und Sprechweise, sondern vor allem Formen der expliziten Emotionalisierung sind vertreten. Damit wird die Vermutung bekräftigt, dass die Medien die mit den terroristischen Ereignissen verbundene beängstigende Stimmung senderabhängig unterschiedlich stark aufgreifen. Ein direkter islamischer Feindbildaufbau ist in der Berichterstattung nicht zu verzeichnen. Allerdings liegen latente negative Bewertungstendenzen sowie negative Stereotype bezüglich der arabischen und islamischen Welt vor, die das seit dem 11.09.2001 negativ geprägte Bild festigen. Die meist narrativ inszenierte Fixierung auf Bin Laden und al Qaida erfolgt oberflächlich und vernachlässigt mögliche Hintergründe sowie kontextuelle Einordnungen. Trotz der kritischen Stimmen nach dem 11.09.2001 findet der geforderte Wandel in der Terrorismus-Berichterstattung nicht in gewünschtem Ausmaß statt. Damals bemängelte Aspekte sind weiterhin vorzufinden, variieren jedoch senderspezifisch." (Autorenreferat)
Dieser Artikel reagiert kritisch auf die Forderung einer Gruppe namhafter Wirtschaftsethiker, Unternehmen sollten um ihrer gesellschaftlichen Verantwortung willen sämtliche Geschäftsbeziehungen mit Russland sofort und beinahe ausnahmslos unterbinden. Gegen diese Forderung werden drei Einwände geltend gemacht. Erstens ist unklar, ob eine solche Eskalation von Boykott und Embargo Leid und Tod in der Ukraine (und auch anderswo) vermindert oder vermehrt. Zweitens werden Unternehmen mit dieser Forderung überfordert, weil von ihnen nicht erwartet werden kann, das s sie unter Wettbewerbsbedingungen in der Lage sind, eine solch umfassende Kartell-Lösung zu organisieren. Drittens sollte Wirtschaftsethik darauf achten, mit eigenen Beiträgen die Spirale von Emotionalisierung, Moralisierung und Dichotomisierung realer Konfliktlagen nicht weiter voranzutreiben.
Die Verfasserin befasst sich mit der Verklammerung von Kapitalismus, Konsumkultur und Lebensstil. Ausgehend von der These, dass im neuen Kapitalismus vor allem die Gestaltung der Konsumsituation Wachstumschancen bietet, untersucht sie am Beispiel der Friseurtätigkeit die Frage, wie sich die Kultur des Haareschneidens und der Friseurtätigkeit historisch gewandelt hat und welche Veränderungen dies für die Beziehung zwischen Friseur und Konsument nach sich gezogen hat. Dabei legt sie eine Analyse des Zusammenspiels von Kosmetik- und Friseurindustrie, Berufsorganisationen und alltäglicher Berufsausübung von Friseuren vor. Sie postuliert eine zunehmende Emotionalisierung der Tätigkeit, wodurch das Haareschneiden aus der Sicht der Konsumenten zunehmend als Freizeitaktivität mit geselligem Charakter gerahmt wird. Die Rolle der Friseurin ist zunehmend die der professionellen und praktischen Unterstützerin der durch die Konsumenten zu vollziehenden "Arbeit am Ich". (ICE2)
Der Beitrag behandelt zwei Wahlwerbespots von SPD ("Wir brauchen einen Bundeskanzler") und CDU ("Die Kugel") aus dem Bundestagswahlkampf 2005 unter dem Aspekt des Costumer-Relationship-Management. Die Analyse der Spots erfolgt nach folgendem Muster: Verlaufsdokumentation des Spots, Darstellung des Kandidaten, Darstellung der Partei, Bezug auf Mitbewerber, Themen und Positionierung. Es wird gezeigt, dass Parteien bei der Planung und Umsetzung ihrer Kampagnen marketingorientiert mit den Schwerpunkten Personalisierung, Emotionalisierung und Themen-Setting agieren. Dabei steht die Erwartungshaltung der potenziellen Wähler im Mittelpunkt des Interesses. Die professionelle Kampagnenplanung der untersuchten Wahlwerbespots erfolgt nach rationalem Kalkül und bedient sich der Instrumente des ökonomischen Marketingansatzes. (ICE2)
Inserieren, Besichtigen, Beraten und ein wenig Nettsein reicht heute nicht mehr aus. Immobilien müssen verkauft werden. Das K4-Konzept ist eine Methode, die emotionales und taktisches Verkaufen verbindet und speziell für den Immobilienverkauf entwickelt wurde. Neben Techniken der Bedarfsanalyse, der Präsentation und des absichtslosen Abschlusses enthält Mennels Buch Instrumente zur Selbsteuerung, zum spontanen Beziehungsaufbau und zur Emotionalisierung der Kunden. Das Credo des Autors lautet: "Eine marktfähige Immobilie ist auch heute innerhalb von sechs bis acht Wochen verkauft." Ludwig Mennel ist Berater und Trainer in der Immobilienwirtschaft. Er leitet das Institut für Immobilien-Marketing, Lindau (D) / Lauterach (A) und gibt die Zeitschrift "Immobilien-Marketing" heraus
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"Ziel des Beitrags ist es, eine historische Perspektive auf die Trauer im westlichen Kulturraum zu entwickeln und die darin wirkenden Trauernormen zu verdeutlichen. Den theoretischen Rahmen bildet das Konzept der Gefühlsnormen von Arlie Hochschild. Mit einer Verlagerung von Trauer aus der Gemeinschaft und Öffentlichkeit in die Privatheit - weitgehend losgelöst von festgelegten Ritualen und Praktiken - lässt sich ein historischer Wandel von Verhaltensnormen hin zu Gefühlsnormen im Rahmen einer Emotionalisierung der Trauer feststellen. Empirische Befunde einer Online-Befragung in der Schweiz und Deutschland verdeutlichen die gegenwärtigen Trauernormen und individuellen Erfahrungen im Erleben der Trauer. Die Ergebnisse geben u. a. Hinweise auf die Kontrolle von Trauergefühlen, die Schwierigkeiten, mit anderen über die Trauer zu sprechen und eine Unsicherheit im sozialen Umgang mit Trauernden." (Autorenreferat)
Der Beitrag untersucht die Selbstreferenzialität der Kriegsberichterstattung im Fernsehen unter dem Überbegriff "Hybridisierung". Dabei ist das Ziel der Hybridisierungsforschung, die sendungs- und programmübergreifende Kontextualisierung ästhetisch-formaler und narrativer Entgrenzungsprozesse im Fernsehen zu analysieren, d.h. Tendenzen des "Infotainment", "Militainment" und "Emotainment", die zur Vermischung von Informations-, Unterhaltungs-, und Propagandaelementen in der TV-Berichterstattung führen. Im Vergleich der Berichterstattung von fünf Nachrichtensendungen (BBC, n-tv, RTL, NBC und Fox) wird die visuelle Berichterstattung auf die Kriterien der Dynamisierung, Narrativierung und Emotionalisierung hin untersucht. Dabei werden Hybridisierungstendenzen sowie ein fünfstufiges Ablaufmuster der Berichterstattung ermittelt. Hybridisierungstendenzen in der Fernsehkriegsberichterstattung führen tendenziell zu einer Reizüberflutung beim Betrachter, die den Authentizitätswert der Berichterstattung mindern. (UN)
Denken ist ohne Gefühle nicht vorstellbar. Auch scheinbar "rationales" Denken wird von Gefühlen mitbestimmt. Dementsprechend sind auch politische und ökonomische Entscheidungen nicht nur von rationalen Erwägungen bestimmt - tatsächlich ist der Gefühlsfaktor in der Regel stärker. Der Beitrag widmet sich der Funktion der Gefühle bei rationalen Entscheidungen. Der Entscheidungsprozess verläuft so schnell, dass eine rationale Nutzenanalyse kaum stattfinden kann. Gefühle können dann wie "Warnungen" wirken und den Betreffenden dann veranlassen, eine weniger Schmerz oder Unannehmlichkeiten verursachende Alternative zu suchen - ohne dass dies immer bewusst sein muss. Gefühle helfen so dem Denkprozess, indem sie die negativen Wahlmöglichkeiten sofort hervorheben und so schon mal von weiteren Überlegungen ausschließen. Der Beitrag weist darauf hin, dass Gefühle und Emotionen in der Politik eine sehr große Rolle spielen. Dies verstärkt sich noch in einer "Mediendemokratie", in der Medienunternehmen aus Gründen der Verkaufssteigerung auf "emotionale Themen" setzen, um Aufmerksamkeit zu erzielen: "Personalisierung, Emotionalisierung, Dramatisierung" lauten die Schlüsselwörter. Gleichwohl beharren die politischen Wissenschaften auf der Annahme "rationaler" Politikentscheidungen. Der Artikel fordert daher, die Rolle der Emotionen und Gefühle künftig unbedingt in eine politikwissenschaftliche Betrachtung des Demokratiegeschehens einzubeziehen. Dies ist nötig, um der von den Medien angeheizten Emotionalisierung entgegen zu wirken. Erschwert wird das Vorhaben aber durch die abendländische Tendenz, Denken und Fühlen, Emotionen und Kognitionen, Affekte und Logik als unvereinbare Gegensätze zu sehen. Aber: Es gibt kein Denken ohne Gefühl. Der Beitrag stellt dann die spannende Frage, in welche Gefühle politische Theorien wie Konservativismus, Liberalismus und Sozialismus eingebettet sind. Eine umfassende Antwort wird nicht gegeben, wohl aber wird darauf hingewiesen, dass dem Liberalismus seitens seiner Protagonisten stets eine Leidenschaft für die Freiheit zugrunde lag. Abschließend wendet sich der Artikel der "politischen Emotionsforschung" zu und geht auf "Wahlforschung" und "politische Bildung" ein. Es werden schließlich bestimmte Gefühlslagen benannt, die zur Ausbildung einer freiheitlich-demokratischen Gesinnung beitragen dürften. Besteht etwa eine "Assoziation und ein Ergänzungsverhältnis zwischen pro-demokratischem Gefühl und rationaler Entscheidung", dann ist das Handeln demokratisch. Fehlt diese Assoziation, dann wird dies den Demagogen von Rechts und Links zu Gute kommen. (ICB)
Die Autorin setzt sich kritisch mit dem gegenwärtigen Wandel der fordistischen Arbeitsgesellschaft auseinander und stellt ihrem Beitrag zwei Filmsequenzen aus Charly Chaplins "Moderne Zeiten" (1936) voran. Gegenüber der Zuspitzung der Folgen standardisierter und monotoner Industriearbeit in Chaplins Film wirken die posttayloristischen Arbeitsformen ihrer Meinung nach wie ein Siegeszug über die entfremdete Arbeitsteilung. Sie zeigt, dass die Gruppen- und Projektarbeit und eine zunehmende Emotionalisierung des Arbeitslebens mit Unternehmensgeist, Initiative und Verantwortung auch als Ergebnis eines längst überfälligen demokratischen Wandels und einer Lockerung bzw. Verlagerung von tayloristischen Fremdkontrollen verstanden werden können. Die Autorin beleuchtet in ihrem Aufsatz u.a. die Zusammenhänge von Arbeit, Organisation und Geschlecht aus der Perspektive der Figurationssoziologie sowie den Wandel der Arbeitsformen im Dienstleistungssektor. (ICI2)