Verteilen sich die Gewinne durch Freihandel zuungunsten der Entwicklungsländer?
In: Entwicklung und Strukturwandel: Beiträge zur Entwicklungspolitik, S. 33-50
Der Verfasser setzt sich mit theoretischen Ansätzen auseinander, die eine Verteilung von Handelsgewinnen im Welthandel zuungunsten der Entwicklungsländer annehmen oder sogar von negativen Entwicklungswirkungen für die Länder der Dritten Welt ausgehen. Hinsichtlich der Behauptung einer Verteilung der Handelsgewinne zuungunsten der Dritten Welt werden vier Argumentationen kritisch betrachtet. Hierbei geht es um (1) das Argument der "geringen Erfüllung der Theorieannahmen", (2) das Argument der größeren Marktmacht der Industriestaaten, (3) das Argument des "ungleichen Tauschs" und (4) das "Terms of Trade"-Argument. Im folgenden setzt sich der Verfasser mit der Annahme von negativen Wirkungen des freien Handels für die Entwicklungsländer auseinander. Er erörtert (1) die Beeinträchtigung der Entwicklung der Produktivkräfte, (2) Wohlfahrtsverluste durch Faktorpreisverzerrungen sowie durch (3) Nichtberücksichtigung von externen Effekten. Abschließend wird gezeigt, daß "verschiedene Einflußfaktoren der Verteilung der Handelsgewinne eher für eine Verteilung zugunsten der Entwicklungsländer sprechen." (ICE)