Die gesellschaftstheoretische Marx-Kritik von Joseph Alois Schumpeter und ihre Grundlagen
In: Joseph Schumpeters Theorie gesellschaftlicher Entwicklung, S. 213-247
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In: Joseph Schumpeters Theorie gesellschaftlicher Entwicklung, S. 213-247
In: Geschlechterordnung und Staat: Legitimationsfiguren der politischen Philosophie (1600-1850), S. 351-362
Für Tocqueville bildet die "demokratische Familie", neben dem aufgeklärten Eigeninteresse und der Religion, eine wichtige Vermittlungsinstanz der Demokratie, da in ihr Sitten und Gebräuche geprägt, Bildung vermittelt und das moralische Rückgrat der Individuen geformt werden. Trotz der herausgehobenen sittlichen Rolle, die Tocqueville der Familie und damit auch der Frau für die sozio-moralische Reproduktion der Demokratie zuschreibt, bleibt seine Geschlechterkonzeption implizit und seinem maskulin geprägten Bürgerideal unterworfen. Dieses Ideal prägt seine gesamte Sicht auf Gesellschaft und Politik, wodurch die Geschlechterdifferenz politisch kodiert wird. Begrifflich werden dabei nicht Männer und Frauen kontrastiert, sondern "männliches" (und "freies") Handeln auf der einen und "serviles" oder "sklavisches" Dulden auf der anderen. Die Frauen werden bei dieser auf den öffentlichen Raum bezogenen Gegenüberstellung von vornherein ausgeklammert, bleiben sie doch in den "natürlichen" Bereich des Hauses gebannt. Die amerikanische Frau, die in Tocquevilles Werk erscheint, ist wesentlich die Frau des selbständigen Eigentümers, insbesondere des Farmers. (ICB2)
In: Robert Michels' Soziologie des Parteiwesens: Oligarchien und Eliten - die Kehrseite moderner Demokratie, S. 170-191
Der Beitrag befasst sich mit Robert Michels Konzeption von sozialen Bewegungen und politischen Akteuren. Zunächst skizziert der Beitrag die von Robert Michels genutzte Bewegungssemantik, die ihn als Vertreter eines klassentheoretischen Konzeptes sozialer Bewegung ausweist. Seine Auffassung sozialer Bewegung steht, wie der Autor zeigt, in Spannung zur bisher kaum untersuchten Maschinenmetaphorik, mit der Michels die Entwicklung von Parteien beschreibt. Anschließend diskutiert der Autor vor diesem Hintergrund die Akteurvorstellungen von Michels (Masse, Klasse, Partei, Eliten). Abschließend betrachtet der Autor die hierzulande kaum beachtete zeitgenössische englische Deutung der Parteienentwicklung. Dies erlaubt, Stärken und Schwächen des Konzeptes von Michels in vergleichbarer Weise historisch und theoretisch zu resümieren. (ICB2)
In: Robert Michels’ Soziologie des Parteiwesens, S. 170-191
In: Politisch Handeln: Modelle, Möglichkeiten, Kompetenzen, S. 90-104
Der Beitrag setzt sich kritisch mit der politischen Handlungstheorie Hannah Arendts auseinander. Zunächst erfolgen einige Bemerkungen zum Verhältnis von Kreativität und politischem Handeln. Arendt reflektiert die Kreativitätsproblematik auf drei Ebenen: Erstens auf der formalen Ebene handlungstheoretisch-anthropologischer Überlegungen; zweitens auf der Ebene struktureller Bedingungen und Restriktionen kreativen Handelns und drittens auf der Ebene der politischen Kultur. Diese Ebenen werden im Hinblick auf Hannah Arendts Konzept des politischen Handelns herausgearbeitet und schließlich werden Leistungen und Defizite von Arendts Thematisierung des kreativen politischen Handelns erörtert. (ICB2)
In: Arendt-Handbuch: Leben - Werk - Wirkung, S. 221-223
In: Demokratie - Kultur - Moderne: Perspektiven der politischen Theorie, S. 15-34
Alexis de Tocqueville ist Klassiker des politisch-philosophischen Denkens, der keiner Schule angehört und auch keine gebildet hat. Sein zweibändiges Werk "Über die Demokratie in Amerika" (1835/1840) bildet jedoch in den theoretischen Debatten und praktischen Selbstverständigungsdiskursen zum gegenwärtigen Gestaltwandel der Demokratie immer noch einen wichtigen Bezugspunkt. Die Dekontextualisierung seines Denkens birgt aber auch die Gefahr in sich, den Zugang zu der spezifischen, dezidiert maskulinen Art seines Republikanismus zu verstellen. Der Autor nimmt in seinem Beitrag einige Anregungen aus der feministischen Tocqueville-Interpretation auf und verdeutlicht das Anregungspotenzial, welches Tocquevilles weites Verständnis des Politischen, das neben der Bedeutung der Pluralität auch die Relevanz der Familie und den Stellenwert emotional-affektiver Dimensionen für die Demokratie betont, auch heute noch zu bieten hat. Vor diesem Hintergrund stellt der Autor zunächst einige Besonderheiten von Tocquevilles demokratietheoretischem Ansatz heraus. Danach geht er auf Tocquevilles zu selten beachtete Geschlechterkonzeption und die oft unterschätzte Analyse der demokratischen Familie ein. In einem Exkurs zu Frances Trollope, Catherine Beecher und Harriet Martineau, die auf unterschiedliche Weise an ihn anschließen, lotet er schließlich die Grenzen von Tocquevilles maskulinem Republikanismus aus. (ICI2)
In: Ideenpolitik: geschichtliche Konstellationen und gegenwärtige Konflikte, S. 243-266
Der Autor versucht einige begriffs- und theoriegeschichtliche Forschungslücken zum Assoziationsbegriff zu schließen, indem er sich zwei bedeutenden Politik- und Sozialtheoretikern des 19. Jahrhunderts zuwendet und deren Verständnis von Assoziation untersucht. Auf den ersten Blick haben der Kommunist Karl Marx und der Aristokrat Alexis de Tocqueville, die sich wechselseitig kaum wahrgenommen haben, wenig miteinander gemein. Schaut man jedoch genauer hin, werden neben den Differenzen auch Gemeinsamkeiten dieser eminent innovativen Sozialwissenschaftler sichtbar, so zum Beispiel in ihren kritischen Diagnosen von Marktwirtschaft und Demokratie, die sich bei beiden mit Warnungen vor Gefahren und Problemen wie sozialer Desintegration und Atomisierung verbinden. Zwar bleiben die Differenzen zwischen dem Konflikttheoretiker Marx und dem Integrationstheoretiker Tocqueville insbesondere in den Bereichen der Ursachendiagnose und der Therapie markant und zahlreich, da sie sowohl in politischer als auch in theoretischer Hinsicht von ganz unterschiedlichen Voraussetzungen ausgehen. Gleichwohl möchte der Autor zeigen, dass sich auf dem Feld normativer Orientierungen neben Divergenzen auch überraschende Konvergenzen feststellen lassen, die zu Tage treten, wenn man den Assoziationsbegriff näher betrachtet. (ICI2)
In: Arendt-Handbuch: Leben - Werk - Wirkung, S. 211-213
In: Arendt-Handbuch: Leben - Werk - Wirkung, S. 198-199
In: Geschichte des politischen Denkens: ein Handbuch, S. 603-618
Der Autor geht der Frage nach, warum Leo Strauss politisch für neokonservative Ziele und eine moralisch aufgeladene Außenpolitik, zum Beispiel in den USA, in Anspruch genommen werden konnte. Er versucht durch die exemplarische Deutung des einzigen systematischen Buches von Strauss - "Natural Right and History" (1953) - darauf eine Antwort zu geben. Die Attraktivität von Strauss beruht nach seiner These vor allem auf einem radikalen Philosophieren, aus dem allerdings keine Radikalität in der Politik folgt. Die Tatsache, dass für Strauss die Philosophie und nicht die Politik Priorität hatte, verdeutlicht der Autor nach einer kurzen biographischen Notiz anhand der Form, der Struktur und dem Argumentationsgang von "Naturrecht und Geschichte". Er beleuchtet dabei den Ursprung des Naturrechts und seine klassische Form sowie die Krise des modernen Naturrechts. Bei seiner abschließenden Betrachtung der Rezeption von Strauss' Werk zeigt er, dass dessen politische Wirksamkeit primär durch bestimmte Schüler entfaltet wurde. Da Strauss es unterlassen hat, seine Ideen diesseits seiner dramatischen Verfallsgeschichte politischer Philosophie systematisch zu entfalten, nimmt er eine Ausnahmestellung in der Theoriegeschichtsschreibung ein. (ICI2)
In: Die Intellektuellen und der Weltlauf: Schöpfer und Missionare politischer Ideen in den USA, Asien und Europa nach 1945, S. 41-61
Der Beitrag rekonstruiert und beschreibt, wie der Neokonservatismus von den Protagonisten dreier Rollenmodelle, nämlich dem Ideologen Irving Kristol, dem Experten Daniel Bell und dem Philosophen Leo Strauss ausgeformt wurde. Alle drei waren ursprünglich Außenseiter der akademisch-politischen Welt, deren Weitsicht wie Engagement von starken moralischen Wertbindungen geprägt war. Im Rückgriff auf Albert Hirschmans "Rhetorik der Reaktion" arbeitet der Autor die tragenden Denkfiguren dieser drei Autoren heraus. Charakteristisch für Kristol ist die publizistisch propagandistische Selbstkommentierung seiner eigenen linken Denkgeschichte und die Herausarbeitung der ungewollten Nebenwirkungen allerbester Intentionen, vor allem in Fragen der Sozialpolitik. Daniel Bell vermag durch die Dreiteilung der Sphären Politik, Wirtschaft und Kultur komplexe Positionsbestimmungen jenseits der gängigen politischen Frontlinien zu entwickeln. Prägend für die gegenwärtige US-amerikanische Politik ist der radikale Denkgestus von Leo Strauss, seine Bereitschaft, vom "Bösen" zu sprechen, sowie auf das Naturrecht und die Religion zurückzugreifen. Enttäuschte Liberale wie religiöse Rechte konnten hier Orientierungspunkte einer Modernismus-, Bürokratisierungs- und Verfallskritik finden. Aus der Sicht des Autors scheint der Neokonservatismus hier an sein (vorläufiges) Ende gekommen zu sein. (ICA2)
In: Politische Ideengeschichte im 20. Jahrhundert. Konzepte und Kritik., S. 199-222
Der Autor zeigt am Beispiel von Francois Furets Buch über die kommunistische Idee ("Das Ende der Illusion", 1995), wie politische Ideen und ihre Wirksamkeit im Zusammenhang einer Auseinandersetzung mit dem Totalitarismus entstehen. Das Buch verdeutlicht nach seiner These den Weg von einer Sozialgeschichte der französischen Revolution zu einer politischen Ideengeschichtsschreibung, welche neue Akzente setzt. Furets verfolgt die Anfänge der kommunistischen Idee im 20. Jahrhundert, allem aber ihre Wandlungen und Anpassungen an neue Situationen und Ereignisse. Seine Ideengeschichtsschreibung verbindet zum einen die Frage nach der Attraktivität der kommunistischen Idee mit der Rolle der Leidenschaften und schreibt dem politischen Handeln generell eine emotionale Dimension zu. Zum anderen erörtert sie die Funktion von Deutungseliten, die als Protagonisten der Vermittlung von Ideen und Bewegungen gelten und für den Kommunismus bei der politischen Mobilisierung von erheblicher Bedeutung waren. Der Autor zeichnet Furets Weg zur Ideengeschichte nach, um zu verdeutlichen, wie politische Ideen erst in der Verkopplung mit Leidenschaften zu stabilen Gedankenkomplexen werden, die eine geschichtliche Wirksamkeit entfalten. (ICI2).
In: Politische Ideengeschichte im 20. Jahrhundert: Konzepte und Kritik, S. 199-222
Der Autor zeigt am Beispiel von Francois Furets Buch über die kommunistische Idee ("Das Ende der Illusion", 1995), wie politische Ideen und ihre Wirksamkeit im Zusammenhang einer Auseinandersetzung mit dem Totalitarismus entstehen. Das Buch verdeutlicht nach seiner These den Weg von einer Sozialgeschichte der französischen Revolution zu einer politischen Ideengeschichtsschreibung, welche neue Akzente setzt. Furets verfolgt die Anfänge der kommunistischen Idee im 20. Jahrhundert, allem aber ihre Wandlungen und Anpassungen an neue Situationen und Ereignisse. Seine Ideengeschichtsschreibung verbindet zum einen die Frage nach der Attraktivität der kommunistischen Idee mit der Rolle der Leidenschaften und schreibt dem politischen Handeln generell eine emotionale Dimension zu. Zum anderen erörtert sie die Funktion von Deutungseliten, die als Protagonisten der Vermittlung von Ideen und Bewegungen gelten und für den Kommunismus bei der politischen Mobilisierung von erheblicher Bedeutung waren. Der Autor zeichnet Furets Weg zur Ideengeschichte nach, um zu verdeutlichen, wie politische Ideen erst in der Verkopplung mit Leidenschaften zu stabilen Gedankenkomplexen werden, die eine geschichtliche Wirksamkeit entfalten. (ICI2)