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Abschied von den GMH - Ende ungut, alles ungut
In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Band 55, Heft 11-12, S. 656
ISSN: 0016-9447
Gewerkschaften und Geschichte: ein Nachwort mit bibliographischen Anmerkungen
In: Geschichte der deutschen Gewerkschaften von den Anfängen bis 1945, S. 499-535
Borsdorf kommentiert zunächst den Umgang der Gewerkschaften mit ihrer eigenen Geschichte, die jeweils zu runden Jubiläen aufgearbeitet wird. Erst in den letzten Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, daß sich die eigene Geschichte als wichtiger Bestandteil einer kontinuierlichen Bildungs- und Integrationsarbeit anbietet. Im zweiten Teil gibt der Verfasser einen sehr ausführlichen Überblick zur Gewerkschaftshistoriographie. Ihre Anfänge um die Jahrhundertwende bis weit in die Zeit der Weimarer Republik hinein waren getragen von Autodidakten der Bewegung. Erst vereinzelt vor 1933 und weit nach 1945 wird Gewerkschaftsgeschichte zum Forschungsobjekt der Wissenschaft, seit neuestem aber auch im Sinne der Alltagsgeschichte zum Thema der organisierten Mitglieder. (WB)
Die Gewerkschaften: Hans Böckler zum Beispiel
In: Die Arbeiter: Lebensformen, Alltag und Kultur von der Frühindustrialisierung bis zum "Wirtschaftswunder", S. 409-426
Im Mittelpunkt des vorliegenden Aufsatzes steht die lange und ereignisreiche Biographie des Gewerkschaftlers H. Böckler, deren Darstellung mit einem informativen Überblick über die deutsche Gewerkschaftsgeschichte vom Kaiserreich bis in die Ära Adenauer verknüpft wird. Beschrieben werden die politische Sozialstation und der gewerkschaftliche Aufstieg im Kaiserreich, die problematische Zeit des Ersten Weltkriegs, der gewerkschaftliche Alltag in der Weimarer Republik, die Niederlage der Gewerkschaften im Dritten Reich und die Weichenstellungen nach 1945, an denen Böckler maßgeblichen Anteil hatte. Dabei wird davon ausgegangen, daß die Zugehörigkeit der ersten Generation von deutschen Gewerkschaftsführern, zu denen Böckler zählte, zur Schicht der handwerklich ausgebildeten (Fach-) Arbeiter bei gleichzeitiger Umstrukturierung der Mitgliedschaft auf neue, industrielle Berufe die Sozialgeschichte der deutschen Gewerkschaften bis in die 1950er Jahre prägte. Der Befund des Verfassers lautet, daß H. Böckler in sich die Züge des typischen deutschen Sozialisten und Gewerkschafters vereinte. In seiner Person vollzog sich die Demokratisierung und Bürokratisierung des Charismas des Arbeiterführers des 19. Jahrhunderts. (SK)
Wirtschaftsdemokratie und Mitbestimmung: historische Stufen der Annäherung an den Kapitalismus
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 39, Heft 3, S. 264-278
ISSN: 0342-300X
"Für 'Wirtschaftsdemokratie' und 'Mitbestimmung' liegen weder fertige und in die Zukunft verlängerbare Konzepte noch wiederholbare historische Voraussetzungen vor. Die Idee der 'Wirtschaftsdemokratie' wurde schon bald nach ihrer Geburt durch die große Krise in den zwanziger Jahren erdrückt. Und die der 'Mitbestimmung' als bescheidene Anknüpfung nach dem 2. Weltkrieg wird heute in ihrer Substanz von Politik und Unternehmen untergraben sowie in ihrer Effizienz auch von gewerkschaftlicher Seite kritisch beurteilt. Von beiden Ideen stehen daher für die Zukunft nur Bruchsteine zu einer neuen Konzeption der arbeitnehmerseitigen Kontrolle ökonomischer und politischer Macht zur Verfügung." (Autorenreferat)
In Kauf genommen: der Marshall-Plan und die Zweiteilung der Einheitsgewerkschaft in Deutschland
In: Der Marshall-Plan und die europäische Linke, S. 194-211
Mit dem Beitrag soll die Bedeutung des Marshall-Plans für die Entwicklung der deutschen Gewerkschaften und für die Weltgewerkschaftsbewegung behandelt werden. Ausgegangen wurde dabei von einer Darstellung der Versuche der UdSSR, über den von ihr majorisierten Weltgewerkschaftsbund (WGB), dem auch der britische Gewerkschaftsbund TUC angehörte, und der USA, über die nicht dem WGB angehörende American Federation of Labor (AFL) Einfluß auf die Haltung der noch um eine Einheitsorganisation bemühten deutschen Gewerkschaften zum Marshall-Plan zu gewinnen. Während dieser vom FDGB abgelehnt wurde, wurde er von den westlichen Gewerkschaften im Grundtenor bejaht, allerdings verbunden mit der Forderung nach Neuordnung der Wirtschaft. Diese Einschränkung konnte jedoch 1948 auf Grund der wirtschaftlichen Lage nicht aufrecht erhalten werden. Folge der Auseinandersetzung um den Marshall-Plan war die Vertiefung der Risse in der Weltgewerkschaftsbewegung und das Zerbrechen der Einheit der deutschen Gewerkschaften. (AR)
Hans Böckler. Ein typisch deutscher Gewerkschaftsführer?
In: Die geteilte Utopie Sozialisten in Frankreich und Deutschland, S. 151-165
Hat es den gewerkschaftlichen Widerstand gegeben?
In: Aufstieg des Nationalsozialismus, Untergang der Republik, Zerschlagung der Gewerkschaften: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung zwischen Demokratie und Diktatur, S. 167-175
In dem Referat soll erörtert werden, ob es den gewerkschaftlichen Widerstand während des Drittes Reiches gegeben hat. Unter gewerkschaftlichem Widerstand wurden zum einen selbständige Handlungen und Verhaltensweisen von Arbeitnehmern im Betrieb und zum anderen Aktionen und Handlungen von früheren Gewerkschaftsfunktionären verstanden. Beide Arten gewerkschaftlichen Widerstands hatte es im Dritten Reich gegeben. Eine bewußte organisatorische Verknüpfung dieser beiden Widerstandsarten wurde jedoch nicht festgestellt. Es wurde aber auf solche organisatorische Ansätze hingewiesen, wie es sie in Berlin um Wilhelm Leuschner, im Umfeld der Internationalen Transportarbeiterföderation sowie bei einigen gewerkschaftlichen Exilorganisationen gab. Zusammenfassend wird vom Referenten dargelegt, daß die Eingangsfrage daher nicht eindeutig mit Ja zu beantworten ist. (AR)
Der Anfang vom Ende?: die Montanmitbestimmung im politischen Kräftefeld der frühen Bundesrepublik (1951-1956)
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 1984, Heft 3, S. 181-195
ISSN: 0342-300X
"Das Montanmitbestimmungsgesetz von 1951 bezog nicht ausdrücklich die Unternehmensformen ein, die nach einer Verordnung der Alliierten Hohen Kommission möglich wurden: Obergesellschaften, die "Holdings", entstanden. Die Gewerkschaften (IG Metall und IG Bergbau) waren gezwungen, die Gesetzeslücke vertraglich zu schließen - was in der Regel gelang. Die Niederlage der Gewerkschaften in der Auseinandersetzung um das Betriebsverfassungsgesetz von 1952 rief die Gegner der Mitbestimmung wieder auf den Plan. Im Sommer 1953 regten sich Bestrebungen, in der Holding statt des Montanmitbestimmungsgesetzes das Betriebsverfassungsgesetz anzuwenden. Dies wurde der Ausgangspunkt einer mehrjährigen Auseinandersetzung um die Montanmitbestimmung. Sie wurde von Unternehmerseite mit einer ideologischen Härte geführt, die an das politische Klima am Ende der Weimarer Republik erinnerte. Dieser Kampf zwischen Kapital und Arbeit spielte sich vor dem Hintergrund konservativer Mehrheiten, der beginnenden wirtschaftlichen Hochkonjunktur und des Kalten Krieges ab. 1956 verabschiedete der Bundestag schließlich die "Holding-Novelle", die - mit Einschränkungen - die Mitbestimmung vorläufig sicherte." (Autorenreferat)
Arbeiteropposition, Widerstand und Exil der deutschen Gewerkschaften
In: Solidarität und Menschenwürde: Etappen der deutschen Gewerkschaftsgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, S. 291-306
Der hier gebotene kursorische Überblick über Arbeiteropposition, Widerstand und Exil der deutschen Gewerkschaften während des Dritten Reiches zeigt eine gespaltene, nicht auf Widerstand ausgerichtete Gewerkschaftsbewegung. Weitgehend ebenso "gebändigt" wie die Arbeiterbewegung, d.h. mittels Terror und Integration in das Dritte Reich eingebunden, entwickelte sich Empörung und partielle Auflehnung auf betrieblicher Ebene im Rahmen ökonomischer Interessenswahrung. Diese Form oppositioneller Handlungen, vom Autor als Arbeiteropposition bezeichnet, ist nicht mit gewerkschaftlichem Widerstand gleichzusetzen. Es fehlt die überbetriebliche und überregionale Dimension gewerkschaftlichen Widerstandes. Der Brückenschlag zwischen der notwendig öffentlichen Arbeiteropposition und der genauso notwendig geheimen Tätigkeit gewerkschaftlicher Kader gelang nur selten. Im Exil hatte sich die Gewerkschaft neu organisiert und versuchte gewerkschaftlichen Widerstand innerhalb und außerhalb Deutschlands zu verzahnen. (RG)
Widerstand und Illegalität, Emigration und Exil: zur Verwendung von Begriffen in der Geschichte der Gewerkschaften
In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Band 33, Heft 8, S. 486-497
ISSN: 0016-9447
Der Aufsatz befaßt sich mit der unterschiedlichen Verwendung von Begriffen wie Widerstand, Emigration, Exil u.a. in der Geschichte der Gewerkschaften von 1933-1945. Die sozialgeschichtliche Forschung zur Lage der Arbeiter unter dem Nationalsozialismus löst erst allmählich die ursprünglich ideengeschichtliche Aufarbeitung des Widerstands der Arbeiterbewegung im Dritten Reich ab. Tim Mason hat vorgeschlagen, den Begriff Arbeiteropposition zu verwenden. Damit sind alle Handlungen gemeint, die zwischen ökonomischer Interessenwahrung und offener Opposition liegen, aber nicht intentional politischer Widerstand sind. Der Widerstand der Gewerkschaften mußte zwangsläufig konspirativer Art sein. Doch war in den ersten Jahren im ADGB die Auffassung vorherrschend, durch zeitweilige Anpassung sei ein Überleben der Organisation möglich. Von aktivem Widerstand kann deshalb keine Rede sein. Programmatisch kulminierte die illegale Gewerkschaftsarbeit in der Zusammenarbeit zwischen W. Leuschner, J. Kaiser und C. Goerdeler, die eine Einheitsgewerkschaft aus den alten drei Verbänden planten, die gewisse Elemente (Zwangsmitgliedschaft u.a.) von der DAF übernehmen sollte. Von den im Exil lebenden Gewerkschaftlern waren die in Schweden und Großbritannien besonders aktiv. Sie hatten auch später großen Einfluß auf die Gründung und Gestaltung des DGB. (HOE)
Historische Wandlungsprozesse im gewerkschaftlichen Führungspersonal
In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Band 29, Heft 10, S. 602-616
ISSN: 0016-9447
Der Aufsatz gibt einen Überblick über die Sozial- und Qualifikationsstruktur der Führung der deutschen Gewerkschaftsbewegung von ihrer Entstehung bis zum DGB der sechziger Jahre. Es werden folgende Perioden unterschieden: (1) 'Gründergeneration', geb. zwischen 1860 bis 1875, stammt aus der Arbeiteraristokratie, meist aus vorindustriellen Berufen, schneller Aufstieg in führende Positionen und lange Amtsausübung. (2) Generation der 'Gewerkschaftsbeamten', geb. zwischen 1875 und 1890, geprägt durch Bildungsmaßnahmen der SPD und der Gewerkschaften, Erreichen führender Positionen erst nach langer hauptamtlicher Tätigkeit, maßgeblich beteiligt am Aufbau der Einheitsgewerkschaft nach 1945. (3) Generation der 'Funktionäre', geg. zwischen 1890 und 1905, stammt nicht mehr aus den alten Handwerksberufen, vermehrt Angestellte, Bindung an die SPD gelockert, erste kommunistische Spitzenfunktionäre. (4) 'Vetter-Generation', geb. nach 1905, stammt kaum noch aus Arbeiterberufen. (WZ)
Deutsche Gewerkschaftsführer - biografische Muster
In: Gewerkschaftliche Politik: Reform aus Solidarität ; zum 60. Geburtstag von Heinz O. Vetter, S. 11-41
Der Autor stellt biographische Züge von Gewerkschaftsführern im historischen Verlauf dar und zeigt Gemeinsamkeiten auf. Bezüglich der sozialen Herkunft stellt er fest, daß die Vorstandsmitglieder des Dachverbandes aus Arbeiterfamilien bzw. einfachen Verhältnissen stammen, während die Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes entweder aus der Arbeiteraristokratie oder bürgerlichen Verhältnissen stammen, was sich in der Bildung und Berufsqualifikation niederschlägt. Die Altersstruktur der Führungspositionen erweist sich durchweg als relativ hoch. Als typisch für die Gewerkschaften zeigt sich die Rekrutierung ihrer Führer aus der eigenen Organisation, auch auf die einzelnen Gewerkschaften bezogen. Als Ausscheidungsgrund dominiert das Erreichen der Altersgrenze. (HD)