Ende einer Ara Eine Analyse zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen
In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Band 46, Heft 8, S. 465-473
ISSN: 0016-9447
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In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Band 46, Heft 8, S. 465-473
ISSN: 0016-9447
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 51-52/1994
ISSN: 0479-611X
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 44, Heft 51-52, S. 35-46
ISSN: 0479-611X
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 51/52, S. 35-46
ISSN: 0479-611X
"Trotz enormen Werbeaufwands und des Einsatzes zahlreicher Prominenter kam es zu keiner Wende im Wahlverhalten der Bürger/Innen im Superwahljahr 1994. Trotz des Versuchs der Regierungs- und der Oppositionsparteien, der Bundestagswahl 1994 den Charakter einer Richtungsentscheidung zu geben, blieb das Wahlklima eher emotionslos. Die größte Herausforderung für die Volksparteien sind die Nichtwähler. Ihr Lager ist größer als das Stimmenreservoir aller kleinen Parteien zusammen. Wahlenthaltung sollte von der politischen Klasse nicht als politisches Desinteresse gesehen werden; sie hat ihre Ursache vielmehr in sozialer Desintergration." (Autorenreferat)
In: Die Mitte: Vermessungen in Politik und Kultur, S. 128-150
Der vorliegende Aufsatz untersucht mit den Mitteln der Demoskopie Wertvorstellungen, Vertrauen in politische Institutionen und Einstellungen zur politischen Partizipation von ost- und westdeutschen Bürgern im Jahr 1990. Er konstatiert eine unterschiedliche "Reife" der ost- und westdeutschen Gesellschaften, die sich auch in der unterschiedlichen Orientierung auf die politische Mitte hin manifestiert. Der Aufsatz stellt klare Wertvorstellungsdifferenzen und sehr unterschiedliches Systemvertrauen der ost- und westdeutschen Bürger fest. Die politische Kultur in Westdeutschland ist gemäß ihrem Selbstverständnis, ihrer Unauffälligkeit, ihrer relativen Konfliktfähigkeit und gemäß ihrer Stabilität eine politische Kultur der Mitte. Davon kann hinsichtlich der politischen Kultur Ostdeutschlands noch nicht gesprochen werden. Ostdeutschland ist jedoch nicht "rechter" als Westdeutschland, sondern vielmehr noch selbstentfremdete Gesellschaft. (pag)
In: Protestwähler und Wahlverweigerer: Krise der Demokratie?, S. 40-57
Wie ist das Verhalten der Nichtwähler zu deuten? Als Desinteresse, als Denkzettel oder als "Ventil für aufgestauten Frust"? Ausgehend von diesen Basisfragen skizziert die Autorin das Parteiensystem und die Wahlbeteiligung in der Bundesrepublik. Als Folge empirischer Arbeiten analysiert die Autorin die Bedeutung von Wahlen auf verschiedenen Ebenen, schildert das unterschiedliche Vertrauen in Institutionen wie Polizei und Justiz, das in den alten Bundesländern durchweg höher ist als in den neuen. Analysiert werden strukturelle Faktoren der Wahlenthaltung: Frauen, Jüngere und die städtische Bevölkerung zählen eher zu den Nicht-Wählern. Die Wahlbevölkerung selbst hat konträre Erklärungen zu diesem Verhalten. Entscheidende Kriterien scheinen in den alten und neuen Bundesländern drei Motive zu sein: politischer Protest, Mißtrauen in die politische Klasse, fehlender politischer Einfluß. Der Rückgang der Wahlbeteiligung in der Bundesrepublik sei somit ein Signal für vielfältig motivierte politische Unzufriedenheit. (rk)
In: Gegenwartskunde: Zeitschrift für Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung, Band 41, Heft 4, S. 425-436
ISSN: 0016-5875
Die Verfasserin gibt einen quantitativen Überblick über die Entwicklung der Wahlenthaltung in der Bundesrepublik seit 1949 und weist darauf hin, daß Nichtwählen als eine Form des Wahlverhaltens anzusehen ist, der bestimmte politische Meinungen und Interessen zugrundeliegen. Die Tendenz zur Wahlenthaltung wird als Ausdruck der Krise des Parteiensystems verstanden. Die Verfasserin untersucht strukturelle Faktoren der Wahlenthaltung, zunehmende kognitive Mobilisierung und Wertewandel und macht deutlich, daß zunehmend auch "selbstbestimmte, kritische Individualisten" die "Partei der Nichtwähler" verstärken. Abschließend werden sechs Motivkreise von Nichtwählern diskutiert: (1) aggressive Apathie; (2) Saturiertheit; (3) Fundamentalopposition; (4) Protest aus aktuellem Anlaß; (5) Sinnkrise, Werteverlust; (6) neues weibliches Bewußtsein; (7) radikaler Individualismus. (ICE)
In: Protestwähler und Wahlverweigerer: Krise der Demokratie?, S. 69-76
Ausgehend von den Ergebnissen der Landtagswahlen in zwei Bundesländern untersucht die Autorin Hintergründe für die Stimmenzunahme der Rechtsparteien. Die Ergebnisse werden in einen europäischen Rahmen gestellt. Die Rechtsparteien sind überall auf "dem Vormarsch" und schwächen die klassischen Parteien rechts und links der Mitte. Die Autorin untersucht die speziellen Konstellationen bei beiden Landtagswahlen, analysiert die tagespolitischen Themen, die das Wahlverhalten mit beeinflußt haben könnten. Sie kommt zum Ergebnis, daß der Rechtsruck vom 5. April 1992 nicht nur als temporäre Protestbewegung gedeutet werden dürfe. Dagegen sprechen der Problemdruck, der im Moment auf der Bundesrepublik laste, und die strategischen Ziele der neuen rechten Akteure, die im Parteiensystem als Hüter deutscher Interessen aufträten. Zudem habe sich das Wahlverhalten in den letzten Jahren flexibilisiert und von alten Normen entfernt. Damit zerfällt eine wichtige Stütze der Volksparteien, so die Autorin im Fazit. (rk)
In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Band 42, Heft 1, S. 8-17
ISSN: 0016-9447
World Affairs Online
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 11/12, S. 21-32
ISSN: 0479-611X
"Mit der deutschen Einheit wurden zwei Gesellschaften aneinandergekoppelt, die sich 40 Jahre lang antagonistisch zueinander entwickelt haben. Die Übernahme des Grundgesetzes und freier Parteienwettbewerb nach westdeutschem Muster bedeuten aber noch lange keine politische Akkulturation. Untersucht wird, was die Deutschen in ihren Wertvorstellungen und in ihrem Vertrauen in politische Institutionen und in ihren Einstellungen zur politischen Partizipation unterscheidet, aber auch, worin sie ähnlich sind. Mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten stehen am Anfang der politischen Akkulturation der Deutschen. Im Osten mischen sich neue Leitvorstellungen noch stärker mit alten, als es im Westen der Fall ist. Klar abgegrenzte Wertmuster dominieren in der früheren Bundesrepublik, wo materielle und postmaterielle Werte mit dem Leistungsdenken konkurrieren. In der alten DDR herrschen pragmatischere, z.T. widersprüchliche Leitbilder vor; aber auch traditionelle Denkmuster sind anzutreffen, die als ökonomisch, autoritär und apolitisch zu bezeichnen sind. Ein neueres Politikverständnis stößt so auf ein Bewußtsein, das sich in alten Bahnen von Wachstum und Sicherheit bewegt. Das Vertrauen der Westdeutschen in die Institutionen von Staat und Gesellschaft ist weitaus intensiver als das der Ostdeutschen, die damit vermutlich krisenanfälliger sind. Im Osten trennt man auch nicht so scharf bestimmte Demokratiekonzepte voneinander; insbesondere das alte Führungsprinzip wird noch mit der Vorstellung von Interessendelegation verbunden. In der Existenz einer basisdemokratischen Bewegung, die hüben wie drüben als Agent der Demokratisierung auftritt, stimmen jedoch die beiden politischen Kulturen überein." (Autorenreferat)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 11-12/91
ISSN: 0479-611X
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 41, Heft 11-12, S. 21-32
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 41, Heft 11+12, S. 21-32
ISSN: 0479-611X
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 11-12, S. 21-32
ISSN: 0479-611X
Ursula Feist, Leiterin der Abteilung Wahlforschung bei infas, Institut fuer angewandte Sozialwissenschaft, Bonn, berichtet hier ueber die Ergebnisse von Befragungen bei Wahlberechtigten in den alten und den neuen Bundeslaendern in den Monaten September bis Oktober 1990, also unmittelbar vor der ersten gemeinsamen Bundestagswahl. Diese Daten stellen, wie sie schreibt, eine Bestandsaufnahme zum Zeitpunkt der deutschen Vereinigung dar. Um Aufschluss ueber zentrale Elemente des Demokratie- und Politikverstaendnisses zu erhalten, wurden in der Untersuchung Fragen zu folgenden drei Bereichen gestellt: Gesellschaftliche Wertvorstellungen, Vertrauen in Institutionen, Einstellung zu politischer Partizipation und Mitsprache. Ausgangsthese ist, dass der getrennte Weg der alten Bundesrepublik und der DDR in der Nachkriegsgeschichte Spuren hinterlassen hat und dass man im vereinten Deutschland von zwei politischen Kulturen auszugehen hat, unabhaengig von verschiedenen Parteimilieus und deren Subkulturen. Die Befragungsergebnisse deuten denn auch auf mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten als Beginn fuer die politische Akkulturation der Deutschen. Zwar steht in Ost und West an erster Stelle in den Wertorientierungen der Befragten der Umweltschutz. Doch darauf folgen bei den Westdeutschen in der Werthierarchie soziale Gerechtigkeit und soziale Gleichheit, von der Autorin als idealistische Werte bezeichnet, waehrend bei den Ostdeutschen Ordnung/ Sicherheit und Wirtschaftswachstum mit sozialer Gerechtigkeit konkurrieren. Hier stehen nach Ansicht der Autorin idealistische, oekonomische und autoritaere Werte auf gleichem Niveau. Erhebliche Unterschiede zwischen West und Ost zeigen sich bei der Einschaetzung der Institutionen. Mehr als 80 Prozent der in der alten Bundesrepublik Befragten aeusserten ihr Vertrauen zu so unterschiedlichen Institutionen wie Polizei, Bundesverfassungsgericht, Stadt- und Gemeindeverwaltung, Bundestag, Justiz und Bundeswehr. Selbst die Bundesregierung, obwohl durch die Politisierung ihrer Aufgaben staerker in die gesellschaftliche Polarisierung einbezogen, erhielt noch das Vertrauen von 75 Prozent der Befragten im Westen. Ganz anders im Osten. Hier gab es auffallend viele Unentschlossene, die ueberhaupt keine Meinung aeusserten. Lediglich das Fernsehen, ueber Jahre das Schaufenster zur Welt, erfreute sich mit ueber 70 Prozent der Nennungen breiten Vertrauens. Um die 50 Prozent liegen die Messwerte fuer die Bundesregierung, die Polizei und die Zeitungen. Fuer die alten Bundeslaender konstatiert die Autorin damit ein verbreitetes Systemvertrauen, jedoch innerhalb der neuen Bundeslaender zum Zeitpunkt der Vereinigung weitverbreitete Ratlosigkeit und Misstrauen. Die Autorin sieht darin die Gefahr destabilisierender Tendenzen.